PLIEZHAUSEN. Einen Einblick in den Zustand des Gemeindewalds direkt vor Ort und ganz praktisch erhielten vor Kurzem Bürgermeister Christof Dold und interessierte Mitglieder des Gemeinderats und der Ortschaftsräte sowie die Jagdpächter der Gemeinde Pliezhausen samt Ortsteilen. Beim Waldumgang nahmen Forstamtsleiter (Bereich Nord) Michael Herb und Revierleiter Thomas Vorwerk die Anwesenden mit auf eine komprimierte Zeitreise durch den Wald.
An mehreren Standorten wurden den Teilnehmern anhand verschiedener Waldbilder und einzelner Bäume dargelegt, wie ein Wald sich im Laufe der Jahrzehnte entwickelt und welche Maßnahmen zum jeweiligen Zeitpunkt erforderlich sind, um das Wachstum der Bäume so zu gewährleisten, wie man es sich im Hinblick auf die verschiedenen Waldfunktionen vorstellt.
Klimaresistente Bäume
Die Waldentwicklung im Detail ist aufgezeigt im zehnjährigen sogenannten Forsteinrichtungswerk, welches für die Gesamtgemeinde Pliezhausen im nächsten Jahr wieder aufgestellt werden soll. Vom wilden Aufwuchs der Kleinstpflanzen über die geplante Anpflanzung von Setzlingen und die weitere Pflege des Jungbestands durch beispielsweise Astung bis zu den Voraussetzungen der für einen gedeihlichen Wuchs des Altbestandes notwendigen Belichtung oder Behandlung des Unterwuchses wurde von den Fachleuten der Forstverwaltung der Aufwuchs eines Baumes bis zum Endzustand, der dann auch in der Baumfällung und Verwertung des Holzes münden kann, sehr anschaulich und kurzweilig an einzelnen Stationen erläutert.
Damit die Teilnehmer sich auch einmal einen ganz praktischen Einblick in das nicht immer ganz leichte Tagwerk eines Waldarbeiters einfühlen konnten, hatten die Forstleute eine Teleskopastsäge dabei, mit welcher Bürgermeister Dold zu Werke schritt und sich tatkräftig an der Astung eines Baumes beteiligte.
Klimaangepasstes Waldmanagement war wie stets auch hier beim Waldumgang Thema. So wurde beispielsweise erläutert, dass man klimaresistente Bäume wie Eiche und Kirsche vermehrt kultivieren möchte. Auch auf andere Waldproblematiken wie die Verkehrssicherung an Waldrändern in der Nachbarschaft zu Baugebieten oder Straßen wurde vom Forst eingegangen.
Zufrieden mit aktuellem Zustand
Die Teilnehmer zeigten sich an den Vorträgen und Themen sehr interessiert und stellten zahlreiche Fragen, sodass man in regen Austausch mit allen Beteiligten kam. Beim anschließenden schon traditionellen Beisammensein und Vesper auf dem Gemeindebauhof wurde die Möglichkeit für weitere Diskussionen und Gespräche genutzt. Mit dem allgemein sehr guten Zustand des Pliezhäuser Gemeindewalds im Hinblick auf alle Waldfunktionen trotz mancher widrigen klimatischen Bedingungen, der guten Arbeit der Forstverwaltung und dem positiven Zusammenwirken zwischen Forst und Gemeinde zeigten sich die Beteiligten erfreut. (eg)