Logo
Aktuell Feuer

Polizei hält Brandstiftung in Pliezhausen für wahrscheinlich

In der Nacht zu Montag hat es zweimal gebrannt. Die Gemeinde hat eine Belohnung für Hinweise zum Feuer in Dörnach ausgesetzt.

Als es in der Nacht zum Montag gleich zwei Mal in Pliezhausen brannte, war die Feuerwehr mit mehr als 30 Wehrleuten und fünf Fah
Die Feuerwehr evakuierte Wohngebäude. Foto: Marijan Murat/dpa
Die Feuerwehr evakuierte Wohngebäude.
Foto: Marijan Murat/dpa

PLIEZHAUSEN. In der Nacht vom Sonntag zum Montag hat es zwei Mal in Pliezhausen gebrannt. In der Gemeinderatssitzung am Dienstag fragte Bernd Kugel (UWV) deshalb nach, ob womöglich »ein Feuerteufel sein Unwesen in Pliezhausen treibt?« Bürgermeister Christof Dold antwortete an dem Abend, dass die Polizei wegen beider Brände in der Nacht ermittele und der Ermittlungsstand noch unklar sei. »Alles andere ist Spekulation«, sagte Dold. Der Ordnungsamtsleiter Steffen Sautter berichtete auf GEA-Anfrage am Donnerstag, dass es in den vergangenen Monaten keine Brände in Pliezhausen gab. Auch der Polizei seien in letzter Zeit keine weiteren Fälle von Brandstiftung in der Gemeinde und dem Kreis Reutlingen bekannt.

In der Nacht zu Montag brannte zwischen 1.30 und 2 Uhr ein Holzschopf, also eine Lagerstelle für Feuerholz, an der Außenwand des Landgasthofs Linde in Dörnach. Dadurch wurde laut einer Pressemitteilung der Gemeinde auch die Fassade des Gebäudes beschädigt. Das Haus gehört der Gemeinde Pliezhausen und ist an Gastronomen verpachtet. Stefan Adam, der Leiter des Bau- und Liegenschaftsverwaltung, berichtete auf GEA-Anfrage, dass der Putz und der Anstrich der Fassade gerichtet und ein Fenster getauscht werden müssten. Letzteres sei nämlich durch die Hitze so beschädigt worden, dass sich der Rahmen verzogen habe und die Scheibe gesprungen sei. Die Gemeinde schätzt allein diesen Schaden auf 10.000 Euro. Hinzu kämen noch die Kosten für das verbrannte Holz und außen stehendes Inventar des Gasthofs.

Brennende Scheune in Gniebel

Der zweite Brand ereignete sich ebenfalls in der Nacht zum Montag im Nachbarteilort Gniebel. Wie die Polizei mitteilte, gingen am frühen Morgen ab 4.15 Uhr Nachrichten ein, dass Teile einer Scheune im Furtweg brennen. Wie beim Brand in Dörnach konnte die Feuerwehr auch dort das Übergreifen der Flammen auf andere Gebäude verhindern. Die Polizei beziffert den Schaden in Gniebel auf mehrere tausend Euro. Die Feuerwehr war bei beiden Bränden mit mehr als 30 Leuten und fünf Fahrzeugen im Einsatz.

In beiden Fällen hat das Kriminalkommissariat Reutlingen die Ermittlungen übernommen. »Bei derzeitigem Stand gehen die Ermittler in beiden Fällen von einer Brandstiftung aus, jedoch wird weiterhin in alle Richtungen ermittelt«, sagt Markus Drews, ein Pressesprecher des Polizeipräsidiums Reutlingen, am Donnerstag. Wegen der räumlichen und zeitlichen Nähe der beiden Feuer in der Nacht prüfe die Polizei derzeit einen Zusammenhang.

500 Euro Belohnung ausgesetzt

Die Gemeinde hat den Schaden am Gasthaus bereits der Versicherung gemeldet. Sie hat außerdem eine Belohnung von 500 Euro ausgesetzt, die für Hinweise zur Ergreifung und rechtskräftigen Verurteilung des oder der mutmaßlichen Brandstifter gezahlt werden. Zeugen sollten sich an den Polizeiposten Reutlingen-Nord wenden, heißt es von der Gemeinde. (GEA)