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Aktuell Kommunalpolitik

Pliezhäuser Gemeinderat: Flurkarten von 1824 als Dankeschön

Acht Gemeinderäte verlassen das Pliezhäuser Gremium – nach fünf, acht, zehn und 20 Jahren

Bernd Wolf, Daniel Armbruster, Alfred Brecht und Ruth Wermke (von links) scheiden aus dem Gemeinderat von Pliezhausen aus. Für i
Bernd Wolf, Daniel Armbruster, Alfred Brecht und Ruth Wermke (von links) scheiden aus dem Gemeinderat von Pliezhausen aus. Für ihr Engagement schenkte Bürgermeister Christof Dold (rechts) ihnen Nachdrucke einer historischen Flurkarte. FOTO: KLEIN
Bernd Wolf, Daniel Armbruster, Alfred Brecht und Ruth Wermke (von links) scheiden aus dem Gemeinderat von Pliezhausen aus. Für ihr Engagement schenkte Bürgermeister Christof Dold (rechts) ihnen Nachdrucke einer historischen Flurkarte. FOTO: KLEIN

PLIEZHAUSEN. Am Ende haben die scheidenden Gemeinderäte Nachdrucke einer historischen Flurkarte aus den Jahren 1823 und 1824 bekommen. So werden sie einerseits an ihr Amt erinnert, andererseits bekommen sie auch einen Eindruck von einem ganz anderen Pliezhausen vor 200 Jahren. Zu einer Zeit, als der Ort noch von der Landwirtschaft geprägt war und es manche der heutigen Probleme noch nicht gab – etwa den heute dichten Verkehr auf der Bundesstraße 27.

Über Jahre haben die Gemeinderäte sich in der Kommunalpolitik engagiert. Nun, nach der Wahl im Juni 2024, sind sie nicht mehr im neuen Gemeinderat vertreten. Das gilt für acht Räte. Ruth Wermke (KLUB) und Bernd Wolf (CDU) waren eine Amtszeit, also von 2019 bis 2024, im Gremium. Jürgen Tjaden (UWV) war acht Jahre, nämlich von 2014 bis 2019 und als Nachrücker von 2021 und 2024 Gemeinderat. Zwei Amtsperioden und somit zehn Jahre waren Daniel Armbruster (UWV), Alfred Brecht (CDU) und Christoph Brandner im Gremium. Die längste Zeit waren Gerda Armbruster (FWV) und Ute Mohaupt (UWV) als Gemeinderäte im Amt – nämlich jeweils 20 Jahre und somit vier Amtsperioden. Die neugewählten Räte werden im September verpflichtet.

Im Ort etwas bewegen

Nun hat Pliezhausens Bürgermeister Christof Dold die acht Räte in einer Ansprache verabschiedet. Allerdings waren nur vier in ihrer letzten Sitzung anwesend: Ruth Wermke, Bernd Wolf, Daniel Armbruster und Alfred Brecht. »Mit großem Engagement und viel Verantwortungsbewusstsein haben sie daran mitgewirkt, unsere Gemeinde Pliezhausen weiter zu entwickeln und auch gut aufzustellen«, würdigte Dold. Vor einiger Zeit hätten sie sich in den Gemeinderat wählen lassen, um etwas zu bewegen. »Kommunalpolitik ist sozusagen Basispolitik. Was wir entscheiden, liebe Ratsmitglieder, ist unmittelbar sicht- und spürbar. Es betrifft die Bewohnerinnen und Bewohner ganz direkt.« Vor allem aber sei die Kommunalpolitik vielfältig. Mal gehe es um wirtschaftliche, soziale und kulturelle Belange, wie Kinderhäuser und Schulen, Wohnungs- und Straßenbau, Arbeit und Wirtschaft oder aber Kultur und Sport. »Genau das macht Kommunalpolitik so spannend.« All das bringe aber viel Arbeit mit sich. »Sein Mandat gut auszuüben und seinen Ansprüchen gerecht zu werden, das erfordert viel Einsatz – mehr als die Öffentlichkeit manchmal denkt.« Es gehe nicht nur um die Sitzungen, sondern auch darum, sich in die Themen einzuarbeiten und bei öffentlichen Veranstaltungen präsent zu sein.

Bürgermeister Dold ehrte mit der Ehrennadel des Gemeindetags Gerda Armbruster und Ute Mohaupt für 20 Jahre Gemeinderat, Marion Hennig für 20 Jahre Ortschaftsrätin in Dörnach, 15 Jahre Ortsvorsteherin und zehn Jahre Gemeinderätin. Beate Saile-Sulz bekam die Anerkennung für 20 Jahre im Gemeinderat, 15 Jahre im Ortschaftsrat Rübgarten und zehn Jahre als Stellvertreterin des Bürgermeisters. Alexander Zimmermann bekam die Ehrenstele des Gemeindetags für 30 Jahre im Gemeinderat und zwölf Jahre als Bürgermeister-Stellvertreter.

Zimmermann verlieh Dold ebenfalls eine Ehrenstele dafür, dass er 30 Jahre Bürgermeister ist. Vor 19 Jahren wurde er in Pliezhausen ins Amt gewählt. Zuvor war er im Schwarzwald Rathauschef. »Wie schnell die Zeit vergeht, dabei ist das noch gar nicht so lange her«, sagte Zimmermann und charakterisierte Dolds Amt: »Es ist viel Arbeit, auch im Hintergrund, die man nicht sieht, aber direkte Auswirkungen auf die Bürger hat.« (GEA)