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Walddorfhäslach will selbsternannte »Hilfs-Sheriffs« überflüssig machen

Gemeinderat Walddorfhäslach diskutierte und entschied über den neuen Gemeindevollzugsdienst. Der »Dorfpolizist« soll weiterhin Verkehrsverstöße »aufschreiben«

In Walddorfhäslach unbekannt: Abgeschleppt wurde in der Gemeinde noch kein einziges falsch geparktes Fahrzeug. Parkverstöße wurd
In Walddorfhäslach unbekannt: Abgeschleppt wurde in der Gemeinde noch kein einziges falsch geparktes Fahrzeug. Parkverstöße wurden aber weitergeleitet. FOTO: DPA
In Walddorfhäslach unbekannt: Abgeschleppt wurde in der Gemeinde noch kein einziges falsch geparktes Fahrzeug. Parkverstöße wurden aber weitergeleitet. FOTO: DPA

WALDDORFHÄSLACH. Dass die moderne Technik Segen und Fluch zugleich sein kann, hat sich zuletzt in Walddorfhäslach bei ganz speziellen Fällen gezeigt. Offenbar gab es in der Vergangenheit viele selbsternannte »Hilfspolizisten«, die ihre Aufgabe darin sahen, Verkehrsverstöße per Handy-Foto von Ort und Stelle gleich an die Gemeinde weiterzuleiten. Und die Verwaltung kann nach Aussage von Bürgermeisterin Silke Höflinger gar nicht anders, als diese Verstöße an das Landratsamt weiterzuleiten, um zum Beispiel Falschparker einer gerechten Strafe zuzuführen.

Weil die Bilderflut solcher selbsternannter »Hilfspolizisten« überhandnahm, beschloss der Gemeinderat im Juni 2017 einen Gemeindevollzugsdienst (GVD) zu installieren. Jetzt geht also eine Art »Dorfpolizist«, wie es René Maurer (Grüne) beschrieb, durch den 5000-Einwohner-Ort und schreibt Parksünder auf. Meist hat er die Verstöße nur dokumentiert, zweimal hat er sie aber auch ans Landratsamt geschickt. Die Sünder erhalten dann, je nach der Schwere des Verstoßes, ein Verwarnungs- oder Bußgeld.

»Zu neunzig Prozent geht es um Parkverstöße«, teilte jetzt Chefin des Ordnungsamtes, Tanja Sattler, dem Gemeinderat mit. Sie hofft, dass durch die Dokumentation und die Verwarnungsgelder die Parksituation »jetzt in manchen Bereichen besser wird«. Es gebe einige Autofahrer, die die Gehwege zuparkten oder auf öffentlichen Grünflächen ihr Auto abstellten, fügte Bürgermeisterin Höflinger hinzu. Im vergangenen Jahr habe es zahlreiche Hinweise über Verstöße gegeben, berichtete sie. Sie meinte damit die vielen Handy-Fotos, die die Verwaltung erhielt.

Es gehe bei den Verwarnungs- und Bußgeldern in Walddorfhäslach in erster Linie um deutliche Verstöße, schob Höflinger nach. Dass der »Dorfpolizist« auch in Zukunft im Ort unterwegs ist und vor allem nach Parksündern sucht, dafür stimmte jetzt die deutliche Mehrheit im Gemeinderat. Nur drei Ratsmitglieder waren dagegen. (GEA)