WALDDORFHÄSLACH. Auch im kommenden Jahr richten die Forstleute im Land ihr Hauptaugenmerk auf die Schaffung eines klimastabilen Waldes. Dies gilt genauso für den Gemeindewald von Walddorfhäslach. So soll zum Beispiel der Verlust der hitzeempfindlichen Fichte durch die Pflanzung von Tannen ausgeglichen werden. Außerdem sollen, wie Jana Schumacher vom Kreisforstamt jetzt dem Gemeinderat erklärte, weitere 700 Eichen und fast 600 Exemplare von Mischbaumarten eingesetzt werden. Diese Baumarten können Trockenheit und steigende Temperaturen im Sommer besser verkraften.
Artenvielfalt ist ein wichtiges Stichwort, wenn es darum geht, den Wald für den Klimawandel zu rüsten. Sie hat den Vorteil, dass, wenn eine Baumart durch Trockenheit oder Schädlingsbefall ausfällt, nur kleinere Lücken im Wald entstehen.
Die Fichte hat keine Zukunft
Weil die Fichte eine schnell wachsende Baumart ist, wurde sie vor allem in der Nachkriegszeit nach den so genannten »Franzosenhieben« in Fichtenplantagen angepflanzt. Das rächt sich nun. Die trockenen Jahreszeiten setzen der Fichte, die nur flache Wurzeln besitzt, sehr zu. Auch der Borkenkäfer sorgt dafür, dass diese Baumart kaum Zukunft im hiesigen Wald hat.
In diesem Jahr hatte die Fichte allerdings noch Glück. Wegen der nassen und kalten Witterung im Sommer war der Borkenkäfer kein großes Problem für die Fichten, wie Schumacher berichtete. »Dennoch muss mit Schäden im nächsten Jahr gerechnet werden«, warnt sie schon einmal vor. Deshalb sei auch die rasche Abfuhr von »bruttauglichem Holz« aus dem Wald nötig. Sollte das befallene Holz nicht sofort weggebracht werden können, »muss es durch Entrinden brutuntauglich gemacht werden«. Chemische Mittel würden nicht eingesetzt.
Plastikhüllen werden abgebaut und entsorgt
In der Vergangenheit wurden viele junge Bäume durch Plastikhüllen vor Verbiss geschützt. Diese Methode ist wegen der Umweltbelastung inzwischen in Verruf geraten. »Es werden nun keine Wuchshüllen mehr aus Plastik ausgebracht«, versicherte Schumacher. Die Kunststoffhüllen aus den Vorjahren, die ihren Zweck erfüllt hätten, »werden abgebaut und entsorgt«.
Neben der Waldpflege müssen sich die Forstleute auch um Ernte und Ertrag kümmern. Im Nutzungsplan für das Forstjahr 2025 ist im Gemeindewald von Walddorfhäslach deshalb ein Holzeinschlag von 565 Festmetern Nadelholz und von 325 Festmetern Laubholz vorgesehen. Dazu kommen noch zehn Festmeter »unverwertbares Material«.
Baumstämme zu schwer für Pferde
Die Forstleute hatten auch überlegt, Pferde einzusetzen, um Baumstämme aus dem Wald zu holen. »Das konnten wir leider nicht durchführen«, zeigte sich Schumacher enttäuscht. Die Wege seien zu weit und das Holz zu schwer für die Pferde gewesen. Als Ersatz war ein kleinerer Raupenschlepper im Einsatz. So habe es keine Schäden im Waldboden gegeben.
Die Forstleute kontrollieren regelmäßig auch die Waldränder entlang der öffentlichen Straßen, wie beispielsweise der B 27 oder der B 464. Schumacher ist sich sicher, dass »auch im Jahr 2025 Bäume festgestellt werden, die aus Sicherheitsgründen entnommen werden müssen«. Ebenso auf die Spielfläche des Waldkindergartens sowie auf das Umfeld der Bänke legen die Forstleute immer ein besonderes Augenmerk. »Bei Bedarf werden gefährliche Bäume oder Äste entfernt«, betonte Schumacher.
Weniger erfreulich für Walddorfhäslach ist, dass auch 2025 wieder ein Minus im Forstwirtschaftsplan steht. Einnahmen von rund 80.000 Euro stehen Ausgaben in Höhe von fast 99.500 Euro gegenüber. Der Abmangel beträgt genau 19.433 Euro. (GEA)