WALDDORFHÄSLACH. Das Internet in Walddorfhäslach soll viel schneller werden. Geplant ist eine Datengeschwindigkeit von einem Gigabyte pro Sekunde. »Das ist das Ziel der Bundesregierung und wird gefördert«, sagte Franziska Aichele, die Projektleiterin der Komm.Pakt.Net neulich auf GEA-Anfrage.
Sie war zuvor im Gemeinderat von Walddorfhäslach und berichtete dort vom aktuellen Stand und den Plänen für die Zukunft. Die Komm.Pakt.Net begleitet Kommunen dabei, die Infrastruktur auszubauen. »Wir sind Partner der Gemeinden vom Antrag bis zur Abnahme der Netze. Dazu gehört, dass wir sie beraten, wo sie mit dem Ausbau beginnen sollten, wir Leistungsverzeichnisse erstellen, Förderanträge stellen und den Bau begleiten«, erläuterte Aichele. Die Förderung unterscheide zwischen weißen und grauen Flecken. Die Projektmanagerin erklärte in der Sitzung, was damit gemeint ist: »Weiße Flecken sind Gebiete mit einer Datenübertragungsleistung von 30 MBit pro Sekunde oder weniger.« Sowohl der Bund als auch das Land zahlen für Gebiete in weißen Flecken einen Zuschuss von insgesamt 90 Prozent. Die übrigen zehn Prozent zahlt die Gemeinde Walddorfhäslach. Diese Gelder sind auch für den Ausbau des Breitbandnetzes von Schulen und Gewerbegebieten bestimmt.
Markterkundung hat begonnen
Bürgermeisterin Silke Höflinger ergänzte zu Aicheles Vortrag, dass Walddorfhäslach nun 1,5 Millionen Euro Fördermittel bekommt, damit es dort keine weißen Flecken mehr gibt.
Der Ausbau des Internets in den sogenannten grauen Flecken werde erst seit dem Frühjahr diesen Jahres gefördert, sagte Aichele. Das sind Gebiete, in denen die Übertragungsgeschwindigkeit unter 100 MBit pro Sekunde liegt. »Aktuell gibt es eine Markterkundung, wo es in Walddorfhäslach graue Flecken gibt«, sagte Franziska Aichele. Die Ergebnisse würden in einigen Wochen vorliegen. Ob dafür Förderanträge gestellt werden könnten, ist laut der Beschlussvorlage noch unklar. Nun müssten aber die grauen Flecken in den Glasfasernetz-Masterplan aufgenommen werden, in dem bisher nur die weißen Flecken enthalten waren. Diese Aufgabe, so hat es der Gemeinderat mehrheitlich bei einer Enthaltung beschlossen, übernimmt nun die Firma Broadband Academy.
In den meisten Fällen müssen Arbeiter für den Bau von Breitbandleitungen die Straßen aufgraben, sagte Aichele auf GEA-Anfrage. »Wo aber schon Leerrohre verlegt wurden, können die Glasfaserkabel eingeblasen werden.«
Britta Döppner, die Breitbandkoordinatorin im Landratsamt Reutlingen, berichtete, dass der Kreis mit anderen zum Zusammenschluss der Oberschwäbischen Elektrizitätswerke gehöre. Diese hätten das Ziel, schnelles Internet zu betreiben. Diese wollten gefördert ausbauen und könnten es eigenwirtschaftlich – also ohne Zuschüsse betreiben. Höflinger nannte zwei Möglichkeiten: »Entweder machen wir da mit oder wir als Walddorfhäslach betreiben das Netz selbst.«
Baubeginn 2022 oder später
Der Gemeinderat stimmte mehrheitlich bei jeweils einer Enthaltung dafür, dass die Firma Broadband Academy das Breitbandnetz in Walddorfhäslach anpasst und die Komm.Pakt.Net für die Gemeinde alle Planungen, Ausschreibungen, Vergaben und Fördermittelanträge stellt. Außerdem wird die Komm.Pakt.Net mindestens zweimal im Jahr über deren Arbeit und Ergebnisse im Gemeinderat informieren.
Als Nächstes werde die Umplanung angegangen, der Masterplan mit den weißen und grauen Flecken erstellt und veröffentlicht. »Wir schätzen, dass der Baubeginn Ende 2022, aber eher Anfang 2023 erfolgen wird«, sagte Aichele. (mak)