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Von Metzingen virtuell in die Welt

Drei Unternehmen haben sich zusammengetan, um der Industrie Wege aus der Schockstarre aufzuzeigen

Für viele völlig unterschiedliche Veranstaltungen wurde die große Schmiedehalle auf dem früheren Henning-Gelände in Metzingen be
Für viele völlig unterschiedliche Veranstaltungen wurde die große Schmiedehalle auf dem früheren Henning-Gelände in Metzingen bereits genutzt: Jetzt besteht die Möglichkeit, hier auch virtuelle Messen für Kunden aus aller Welt anzubieten. FOTO: FÜSSEL
Für viele völlig unterschiedliche Veranstaltungen wurde die große Schmiedehalle auf dem früheren Henning-Gelände in Metzingen bereits genutzt: Jetzt besteht die Möglichkeit, hier auch virtuelle Messen für Kunden aus aller Welt anzubieten. FOTO: FÜSSEL

METZINGEN. Erste Anfragen gibt es schon. Von Unternehmen, die ihre neuen Produkte normalerweise auf Messen dem Fachpublikum präsentieren. Coronabedingt ist das in diesem Jahr nicht möglich. Ihnen bietet die Motorworld in Metzingen eine passende Alternative: Sie hat sich mit dem Messe-Spezialisten ICT aus Kohlberg und mit dem Metzinger Unternehmen Eventtechnik zusammengetan, um virtuell das aufzufangen, was normalerweise in einer der großen Messehallen in der Welt geschieht: Die Vorstellung neuer Produkte, verbunden mit Verkaufsgesprächen. Seien es Autos, Werkzeuge oder Elektronikgeräte, von Metzingen aus sollen potenzielle Kunden – egal wo sie auf dem Globus sitzen – erreicht werden.

In der früheren Schmiedehalle auf dem circa 21 000 Quadratmeter großen Gelände steht eine rund 100 Quadratmeter große Video-Leinwand, die beispielsweise BMW in den vergangenen Jahren für seine Neupräsentationen genutzt hat, die normalerweise rund um die Welt reist. Aufgestellt von ICT aus Kohlberg, das nach eigenen Angaben mit 220 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 38 Millionen Euro im Jahr macht. Den Rest steuert das Metzinger Unternehmen Eventtechnik hinzu, deren Schwerpunkt unter anderem Veranstaltungstechnik jeglicher Art ist, was von Bühnenaufbau über Licht und Ton reicht.

Ein Zusammenschluss, so der ICT-Vorsitzende Christian Pusch, der dazu beitragen soll, die teils noch vorherrschende coronabedingte Schockstarre der Industrie zu überwinden. Mithilfe virtuellen Marketings. »Der Bedarf ist da«, sagt Pusch. »Innerhalb von zwei Wochen können wir für jedes Unternehmen hier in Metzingen einen weltweiten Messeauftritt organisieren«, ergänzt das Mitglied der Geschäftsleitung Volker Munderich.

Besonderes Ambiente

Die Vorstellung des jeweiligen Produktes ist das eine, das Ambiente, in dem es gezeigt wird, ist in dem Fall kaum weniger wichtig: die unter Denkmalschutz stehende Schmiedehalle, die einen ausgeprägten Industriecharme verströmt. Hinzu kommen, schließlich handelt es sich hier um einen Motorworld-Standort, ausgesuchte Oldtimer, was zusammen, so alle Beteiligten, einen tollen Kontrast zu den Präsentationen liefert.

Die Schmiedehalle, die im Herbst zu einem der größten Veranstaltungsräume in der Region umgebaut wird, bietet darüberhinaus genügend Platz für Pressekonferenzen und – unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln – die Möglichkeit, Kunden zu empfangen, die bei den Produktpräsentationen live dabei sein wollen. Sie können aber auch zugeschaltet werden, um so interaktiv am Messegeschehen teilzunehmen. (GEA)