WALDDORFHÄSLACH. »Absolut fröhlich und friedlich.« Judith Armbruster, die 1. Vorsitzende des Musikvereins Walddorfhäslach, ist voll und ganz zufrieden, als sie am Sonntagnachmittag im GEA-Gespräch auf die vergangenen Tage zurückblickt. Vier Tage Fest-Marathon mit Party und Volksmusik-Power liegen hinter ihr und zahlreichen Engagierten beim Waldmusikfest auf dem Festplatz an der B 464.
Für den Samstagabend war dem Festteam dieses Mal ein ziemlich großer Wurf gelungen. Die Verantwortlichen hatten es geschafft, die »Fäaschtbänkler« zu engagieren. Fünf durchaus sympathische junge Musiker aus der Schweiz, die mit Neuer Volksmusik und enorm viel Charisma Stimmungsgaranten für nahezu jedes Festzelt sind. Fröhlich, voller Power und ziemlich nahbar sind die Männer. So nahbar, dass sie in dieser Samstagnacht, nach dem Auftritt und nach einer Autogramm- und Fotostunde in der Festzeltecke, sogar selbst beim Aufräumen ihres Equipments helfen.
Einziger Wehmutstropfen an diesem stimmungstechnisch absolut gelungenen Abend: Die rund 1.700 Fans (die Veranstaltung war ausverkauft) mussten ziemlich lange warten, bis überhaupt der Haupt-Act die Bühne betrat. Insgesamt knapp dreieinhalb Stunden von der Zeltöffnung an. So lange, dass bei manch’ einem die Stimmungskurve fast schon wieder nach unten ging – nachdem sie von der Vorband »Brass Brutal« eigentlich ordentlich in Wallung gebracht worden war. Diese hatte Hits für Jedermann mit Posaune und Co. gecovert.
Eingängige und tanzbare Melodien, die das ganze Zelt mitsingen (oder grölen) kann: Das ist das Patentrezept der »Fäaschtbänkler«. Und es zieht. In Scharen und mit Reisebussen waren Blasmusikfans aus der ganzen Umgebung angereist. Beispielsweise die Musikvereine aus Kusterdingen und Kiebingen, aus Unterjesingen und aus Mägerkingen. »Wir sind absolut zufrieden«, bilanziert Armbruster. Nach dem Fest ist bekanntlich vor dem Fest: Noch am Samstag habe ihr die Festleistung den Vertrag für die Samstagsband 2024 zur Durchsicht gegeben, verrät sie. Welche das sein wird, darf sie aber noch nicht sagen – so lange das Dokument noch nicht unterschrieben ist.
Schon am Vatertag war auf dem Festplatz viel los: Scharenweise kamen Radfahrer und Wanderer, um sich zu stärken. Die Musikvereine aus Pfullingen, Betzingen und ein befreundeter Verein aus der Nähe von Baiersbronn spielten auf. Am Freitagabend zählte der Musikverein dann 1.100 Besucher im Zelt, die zu den Hits der 90er- und 2000er-Jahre tanzten. Am Sonntag ging’s wieder brauchtümlich zu: Die Musiker aus Pliezhausen und Dettenhausen hatten jeweils einen Auftritt, es gab Schlachtplatte und andere Festzelt-Schmankerl.
Damit so ein großes, mehrtägiges Fest überhaupt gestemmt werden kann, benötigt es viele helfende Hände. Der Musikverein selbst hat 45 aktive Musiker – nur mit deren Unterstützung ginge es bei weitem nicht. »Es helfen so viele Leute mit«, sagt Judith Armbruster begeistert. »Freunde des Vereins, ehemalige Musiker, Leute aus dem Ort. Diese Gemeinschaft und dieses Miteinander – das ist einfach das Waldmusikfest«. (GEA)