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Pliezhausener reisen in die Partnergemeinde Mornant

Seit 25 Jahren besteht die Partnerschaft zwischen Pliezhausen und der französischen Gemeinde Mornant bei Lyon.

Die beiden Partnerschafts-Komitees möchten sich auch weiterhin mit neuen Ideen um den Fortbestand der Partnerschaft zwischen den
Die beiden Partnerschafts-Komitees möchten sich auch weiterhin mit neuen Ideen um den Fortbestand der Partnerschaft zwischen den Gemeinden kümmern. FOTO: VEREIN
Die beiden Partnerschafts-Komitees möchten sich auch weiterhin mit neuen Ideen um den Fortbestand der Partnerschaft zwischen den Gemeinden kümmern. FOTO: VEREIN

PLIEZHAUSEN. Was kann es symbolisch Besseres geben, als kurz vor der Europawahl in die französische Partnergemeinde zu reisen? So wehten in Mornant bei der Ankunft der Pliezhäuser Gruppe nicht nur die Nationalflaggen sondern auch die Europafahne. Mit Bus und Privatwagen fuhren 41 Freunde der Partnerschaft ins Pays Mornantais, einem Verbund mit fünfzehn Gemeinden. Der Grund für die Reise: Die Partnerschaft besteht seit 25 Jahren, ein Jubiläum, das im vergangenen Jahr bereits in Pliezhausen gefeiert wurde.

Das französische Komitee mit seinem Präsidenten Thierry Badel, der junge Bürgermeister Arnaud Savoie aus der Gemeinde Soucieu-en-Jarrest und die Gastgeberfamilien standen am zum Empfang bereit, als der Bus mit nur wenig Verspätung hielt. Es war Wiedersehensfreude pur bei den »Stammgästen« der Bürgerfahrten und gespannte Erwartung bei den Neuen, die zum ersten Mal daran teilnahmen.

Gänsehautmomente zu Beginn

Christelle Doy sorgte mit Teilen ihres Gospelchors gleich zu Beginn für Gänsehautmomente. Nach einem Aperitif und Häppchen ging es in die Gastfamilien.

Am nächsten Tag wurde es gallisch-römisch in der schönen Stadt Vienne, die nur etwa 30 Minuten von Mornant entfernt liegt. Bei einer Stadtführung stößt man an vielen Ecken auf die Spuren der Römer. Aber auch die hübschen Gassen, kleinen Geschäfte, Cafés und Bars oder der spektakuläre Blick vom Mont Piet auf die Stadt machen Lust auf einen weiteren Besuch mit etwas mehr Zeit. Gibt es noch eine Steigerung? Ja, das Musée Gallo-Romain. Egal, ob Insider der römischen Geschichte wie der mitgereiste stellvertretende Bürgermeister von Pliezhausen Alexander Zimmermann oder diejenigen, die aus Schulzeiten noch ein Basiswissen haben, sie alle waren tief beeindruckt. Diese archäologische Stätte ist eines der größten Ensembles der gallo-römischen Zivilisation in Frankreich.

Jazziges Gesangssolo

Nach einer kurzen Verschnaufpause hatte das französische Komitee bereits das Abendessen vorbereitet. Für Musik sorgte die Band aus Pliezhausen mit Armin Bauer am Akkordeon und Günter Herbig an der Gitarre, die nach dem Buffet mit bekannten Chansons zum Mitsingen aufforderte. Ein jazziges Gesangssolo und die Soloeinlage von Marion Mendel mit ihrer Mundharmonika machten den Abend musikalisch komplett.

KI für bessere Partnerschaft?

Tag drei startete mit einer Wanderung rund um Mornant. Kein Geringerer als Paul Delorme, einst Bürgermeisterkollege von Altbürgermeister Otwin Brucker und Urgestein der Verbindung, ließ es sich nicht nehmen, einen Teil der Wandergruppe zu führen.

Nach der Wanderung war schnelles Umziehen angesagt, denn die Ehrengäste und das Festessen zum Partnerschaftsjubiläum warteten bereits. Ein wenig Geduld mussten die Gäste noch aufbringen, denn zu jedem Festakt gehören auch die Reden. Vincent Hochstädter als Vertreter von Thierry Badel, Ives Gougne, Vizepräsident der Copamo (Communauté de Communes de Pays Mornantais) sowie Alexander Zimmermann blickten zurück auf die Geschichte und die Bedeutung der Partnerschaft.

Die Vorsitzende des Pliezhäuser Komitees, Dorothea Vollmer-Jeggle, stellte in ihrer Rede die Frage, ob Künstliche Intelligenz bei der Gestaltung einer gut funktionierenden Partnerschaft unterstützen könne. Ja und nein.

Weitere Treffen stehen an

Mit hilfreichen Übersetzungsprogrammen können sprachliche Hürden abgebaut werden, aber den Zauber der persönlichen Begegnung kann die KI nicht ersetzen. Die Initiatoren der Partnerschaft Otwin Brucker und Jean Palluy haben vor fast 30 Jahren auf ihre natürliche Intelligenz und Weitsicht gesetzt, um die Verbindung zwischen den Gemeinden und Menschen zu schaffen. Und dann waren die Tage der Begegnung schon wieder fast vorbei.

Ein »Auf-Wiedersehen-Kaffee«, das traditionelle »Muss-i-denn zum Städtele hinaus«, gespielt auf dem Akkordeon, waren für die Pliezhäuser das untrügliche Zeichen, sich von den Freunden zu verabschieden.

Was bleibt? Das Versprechen beider Komitees, sich weiterhin intensiv um den Fortbestand der Partnerschaft zu kümmern; mit neuen Ideen und dem Wunsch, dass sich auch wieder mehr Vereine aus beiden Gemeinden zum Austausch treffen, sei es musikalisch, sportlich oder auf anderer Ebene. (eg)