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Aktuell Umbau

Metzinger Bahnhof bis 2023 barrierefrei

Die Bahn will an der Station früher als geplant Aufzüge installieren. Stadt ging finanziell in Vorleistung

Über steile Treppen zum Zug. foto: füssel
Über steile Treppen zum Zug. foto: füssel
Über steile Treppen zum Zug. foto: füssel

METZINGEN. Spätestens im Jahr 2023, und damit deutlich früher als bislang angenommen, soll der Metzinger Bahnhof wieder barrierefrei sein. Dann sollen Aufzüge am Gleis 1, am Mittelbahnsteig der Gleise 2 und 3 sowie am zukünftigen Gleis 4 den barrierefreien Zugang ermöglichen. Das teilt die Stadt mit.

Bereits seit 2016 arbeiten die Deutsche Bahn AG und die Metzinger Stadtverwaltung intensiv daran, so schnell wie möglich einen barrierefreien Zugang zu allen Gleisen des Metzinger Bahnhofs zu schaffen, nachdem der sogenannte Karrenübergang im Zuge notwendiger Gleisbauarbeiten abgebaut wurde.

Für Betroffene brachte dies erhebliche Beeinträchtigungen mit sich, wenn sie mit der Bahn von Metzingen nach Stuttgart oder aus Tübingen nach Metzingen fahren möchten. Denn sie müssen Umwege über den nächsten barrierefreien Bahnhof in Kauf nehmen, die die Fahrt um durchschnittlich 30 bis 40 Minuten verlängern. Nach Stuttgart muss zunächst von Gleis 1 nach Reutlingen gefahren werden, um dann barrierefrei in den Zug Richtung Stuttgart umzusteigen. Von Tübingen kommend müssen Reisende nach Nürtingen fahren und dann den nächsten Zug in Richtung Tübingen nehmen, damit sie in Metzingen auf Gleis 1 aussteigen können. Nach Bad Urach gibt es nur die Möglichkeit, den stündlich fahrenden Bus zu nehmen, oder an einem der Bahnhöfe auf der Strecke ein- und auszusteigen.

Kulanz in Härtefällen?

Der Stadt ist es enorm wichtig, »diesen nicht-barrierefreien Zustand schnellstmöglich zu beseitigen«, heißt es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung. Deshalb ist sie auch finanziell in Vorleistung gegangen, um die Planungs- und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen. Nun wurde signalisiert, dass voraussichtlich spätestens 2023 der Metzinger Bahnhof wieder barrierefrei sein wird.

Derweil hat die Inklusionsbeauftragte der Stadt Metzingen, Ute Kern-Waidelich, nach Übergangslösungen für die unbefriedigende Situation gesucht. Gemeinsam mit der Bahn sollen nun in besonderen Härtefällen individuelle Lösungen auf Kulanzbasis ermöglicht werden: Wenn also zum Beispiel einer Person im Rollstuhl das Umsteigen und die längere Fahrt nicht zumutbar erscheint oder tägliche Fahrten mit der Bahn zum Arbeitsplatz oder zur Schule notwendig sind, dann können sich die Betroffenen direkt bei der Inklusionsbeauftragten melden. (sv)

 

07123 925-338 u.kern-waidelich@metzingen.de