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Metzinger Artproject ist auch ohne Kaminnester ein Erfolg

Das Artproject in Metzingen läuft noch bis Ende September. Kunstwerk soll zum Baumhaus werden

Tadashi Kawamatas Kaminnester haben sich als zu schwer für Metzingens Schornsteine erwiesen. Erfolgreich verlief hingegen die Au
Tadashi Kawamatas Kaminnester haben sich als zu schwer für Metzingens Schornsteine erwiesen. Erfolgreich verlief hingegen die Ausstellung im geschlossenen Raum in der Paulinenstraße.Foto: privat Foto: Gea
Tadashi Kawamatas Kaminnester haben sich als zu schwer für Metzingens Schornsteine erwiesen. Erfolgreich verlief hingegen die Ausstellung im geschlossenen Raum in der Paulinenstraße.Foto: privat
Foto: Gea

METZINGEN. Die eigentlichen Attraktionen des diesjährigen Artprojects fehlen: die Kaminnester, die aus vielen Blickwinkeln der Stadt zu sehen sein sollten. Aus statischen Gründen konnten sie – wie berichtet – nicht an den dafür ausgesuchten Schornsteinen angebracht werden, was sich trotz vorheriger Prüfung erst herausstellte, als der Künstler vor Ort war und solch ein Nest befestigt werden sollte. Der Japaner Tadashi Kawamata hat es mit Fassung getragen, gleichwohl er ausschließlich Kunst für den urbanen Raum schafft. »Er kann damit aber gut leben«, erklärt die Sprecherin der Stadt, Irina Storz. »Kawamata nimmt’s sportlich.« Dennoch, auch ohne die Kaminnester sei das Artproject in Metzingen ein Erfolg.

Das Projekt, das sich auf den Ausstellungsraum in der Paulinenstraße – eine alte Industriehalle – konzentrieren musste, ist demnach gut angekommen, »vor allem in der Nachbarschaft«, wie Storz erklärt. Aber auch darüber hinaus: Die angebotenen Workshops und Führungen mit der Kuratorin Susanne Jakob stießen laut Storz durchaus auf Interesse. Eine Ausstellung, die in erster Linie die Herangehensweise Kawamatas an seine Kunst vorstellt und frühere Arbeiten zeigt – noch bis Sonntag, 29. September.

Ungeahnte neue Dimension

Ausgestellt ist unter anderem eines der hölzernen Kaminnester, die als Metapher für die ganze Stadt gedacht waren, für Reisende, Fremde und Outletkunden, wobei sich Kawamata selbst schon einmal als Zugvogel bezeichnet hat. Auch die brauchen schließlich eine Heimstatt, und wenn es nur für kurze Zeit ist. Weil Kawamata sehr auf Nachhaltigkeit bedacht ist, seine Kunstwerke aus organischem Material nie lange Bestand haben, wird ihn eines besonders freuen: Aus der Nachbarschaft der Paulinenstraße kam der Wunsch, das Holz des Nestes weiter verwenden zu dürfen – zum Bau von einem oder mehreren Baumhäusern. So bekommt die Kunstaktion eine ungeahnte neue Dimension: Aus dem Nest wird eine Behausung, die die Zeit des Artprojects überdauern dürfte. (füs)

DIE LETZTE FÜHRUNG

Die Ausstellung mit Werken des japanischen Künstlers Tadashi Kawamata in der Paulinenstraße 7 in Metzingen ist noch bis Sonntag, 29. September, jeden Freitag und Samstag von 14 bis 18 Uhr und sonntags von 13 bis 17 Uhr zu sehen. Die letzte Führung mit der Kuratorin Susanne Jakob ist am Sonntag, 22. September, um 16 Uhr. (GEA)