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Mehr Wildbienen für die Metzinger Streuobstwiesen

Bestäubungsservice: 34 Vermehrungskästen sollen in Metzingen für eine reichhaltige Obsternte sorgen

Knallig: Die neuen Vermehrungsstationen für Wildbienen auf den Metzinger Streuobstwiesen stechen schon wegen ihrer Farbigkeit in
Knallig: Die neuen Vermehrungsstationen für Wildbienen auf den Metzinger Streuobstwiesen stechen schon wegen ihrer Farbigkeit ins Auge. FOTO: STADT
Knallig: Die neuen Vermehrungsstationen für Wildbienen auf den Metzinger Streuobstwiesen stechen schon wegen ihrer Farbigkeit ins Auge. FOTO: STADT

METZINGEN. Es summt und brummt rund um die Metzinger Obstwiesen. In diesem Jahr gibt es in und um Metzingen erstmals sogar eine Extraportion Wildbienen, denn der städtische Obstbau hat in Zusammenarbeit mit der Firma Polli-nature aus Konstanz spezielle Vermehrungskästen für Wildbienen aufgestellt.

Um bestimmte Wildbienenarten aktiv zu vermehren, wurden im Gebiet rund um Metzingen insgesamt 34 blaue Vermehrungsstände aufgestellt. Im Laufe des Aprils bringen Biologen pro Vermehrungsstand etwa 2 000 Weibchen der sogenannten Roten Mauerbiene aus, die ihre Eier in den bereitgestellten Niströhrchen legen und diese mit Blütenstaub aus der Umgebung versorgen. Ein positiver Effekt ist dabei die Bestäubung der Obstbäume in der Gegend. »Die Pächter der Flächen können sich vermutlich auf eine reichhaltige Ernte freuen«, sagt der verantwortliche Biologe Dr. Sebastian Beck von der Firma Pollinature.

Auch hier gilt: Abstand halten

Die Vermehrungsstände werden bis August vor Ort stehen bleiben. Solange bis sich die Larven zu ausgewachsenen Mauerbienen entwickelt haben und in ihren Kokons in die Winterruhe gehen können. Die harmlosen Mauerbienen fliegen in der Regel zwischen März und Anfang Juni und lassen sich in dieser Zeit gut an den Obstblüten beobachten.

»Spaziergänger sollten am besten einfach vorsichtshalber nicht so nah rangehen. Die Mauerbienen sind zwar friedlich und greifen Passanten keinesfalls an, aber wenn richtig Betrieb ist an den Vermehrungsständen und man direkt danebensteht, könnte es passieren, dass ein Weibchen beispielsweise aus Versehen in den Ärmel fliegt oder in den Kragen«, erklärte Beck. Dann könne man durchaus einen Stich riskieren.

Jede Helferin wird gebraucht

Das Unternehmen Pollinature bietet Bestäubungsservice mit Mauerbienen für Obstbauern an, vertreibt die beliebten Wildbienen-Häuschen BeeHome und vermehrt aktiv Mauerbienen an verschiedenen Standorten in Baden-Württemberg.

»Auf den Obstanlagen und Streuobstwiesen ist das große Blühen losgegangen. Süßkirschen und Birnen sind schon fast abgeblüht und die Äpfel und Sauerkirschen stehen jetzt in Vollblüte«, sagt Martin Nagel, der Leiter des städtischen Obstbaubetriebs. »Die Fröste der letzten Wochen haben den Blüten leider zugesetzt. Wie groß die Schäden sind, lässt sich noch nicht sicher sagen. Umso mehr brauchen wir jetzt jede einzelne Wildbiene, Hummel und Honigbiene und gutes Flugwetter, damit uns diese kleinen Helfer trotzdem noch eine schöne Ernte an die Bäume zaubern können«, sagt der Leiter des städtischen Obstbaubetriebs. (pm)