Mit dem Abstandhalten ist es so eine Sache in diesen Zeiten. Die einen gehen munter plaudernd ihrer Wege, etwa hoch zum Hohenurach, und nehmen selbstvergessen Raum in Anspruch, der dem Gegenverkehr als Schutzabstand fehlt: Ausweichen dürfen die anderen, denen das Virus mehr auf der Seele liegt, wenn nötig in die Pflanzenwelt rechts oder links des Wegs.
In der Freizeitwelt scheinen, Corona hin oder her, andere Gesetze zu gelten als in der Pflichtwelt: Schwenk nach Metzingen, wo es auf der Hindenburgstraße mit ihren nicht gerade überbreiten Gehwegen an der Tagesordnung ist, dass sich begegnende Fußgänger auf die Straße ausweichen. Vorsicht, die ankommt und von umsichtigen und mitdenkenden Autofahrern mit Geduld und ein paar Mehrsekunden Fahrzeit belohnt wird.
Doppelgesichtig sieht’s auch beim Maskentragen unter freiem Himmel aus. Sind die bunten Gesichtslätze in den Straßen von Metzingen-City oft zu beobachten, sind beim Aussichtsziel Hohenurach praktisch nur Ausflügler oben ohne unterwegs. Was auch den 250 Höhenmetern geschuldet sein mag, für deren Überwindung immer wieder tief Luft geholt werden will.