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Mann aus dem Ermstal vor Gericht: Nur sexuelle Fantasien?

Ein Mann aus dem Ermstal steht derzeit in Reutlingen vor Gericht: Angeblich hatte er mit anderen geplant, ein Kind zu entführen und zu missbrauchen

Foto: dpa
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METZINGEN/REUTLINGEN. Es war ein perfider Plan. Ein minderjähriger Junge sollte entführt, missbraucht und anschließend »entsorgt« werden. Die treibende Kraft hinter diesem Plan war eine 23-jähriger Reutlinger. Ihn hat das Tübinger Landgericht im Juni 2017 (auch wegen Besitzes und Handels kinderpornografischer Fotos und Videos) zu einer hohen Haftstrafe verurteilt. An dem Entführungsplan sollen noch zwei weitere Männer mitgewirkt haben. Einer von ihnen muss sich seit Mittwoch vor dem Amtsgericht in Reutlingen verantworten.

Im Prozess vor dem Tübinger Landgericht hatte der 23-jährige Reutlinger damals behauptet, er habe eine solche Entführung nie in die Realität umsetzen wollen. Alles sei nur die Ausgeburt von sexuellen Fantasien gewesen. Das Gericht hatte ihm dies aber nicht abgenommen.

Der jetzt vor dem Reutlinger Amtsgericht angeklagte 33-jährige Mann aus dem Ermstal will von einem solchen Plan, ein Kind zu entführen und zu missbrauchen, erst gar nichts gewusst haben.

Um die Frage zu klären, ob es bei der Entführungsgeschichte nur um sexuelle Fantasien gegangen oder ob sie doch schon sehr real geplant gewesen war, hörte das Gericht am Mittwoch noch eine Reihe von Polizeibeamten. Der Plan für die Entführung sei schon recht konkret gewesen, sagten die Beamten.

Der Prozess wurde noch nicht abgeschlossen. Das Reutlinger Schöffengericht will vor einem Urteil erst noch weitere Zeugen hören. Der Prozess wird wahrscheinlich in zwei Wochen fortgesetzt. (GEA)