METZINGEN. Unter dem Motto »Kinder haben Rechte« lernen die Kinder des Kinderhauses Ohmstraße in einem mehrwöchigen Projekt ihre eigenen Rechte kennen. »Wir wollen starke Kinder, die wissen, was sie brauchen, was sein darf und was nicht«, betonte die Leiterin Katja Steinert. Was auch nicht jeder Erwachsene weiß: Kinderrechte sind ganz offiziell gesetzlich geregelt und das sogar auf internationaler Ebene. Bereits im Jahr 1989 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen das Übereinkommen über die Rechte des Kindes, kurz UN-Kinderrechtskonvention, beschlossen. Heute sind fast alle Staaten der Welt Mitglieder der UN-Kinderrechtskonvention.
Insgesamt enthält die UN-Kinderrechtskonvention zehn Grundrechte für Kinder. Aus diesen haben sich die Metzinger Kinder in geheimer Wahl diejenigen ausgesucht, die sie besser kennenlernen wollten. So bearbeiten aktuell zwei Gruppen das Recht auf eine Erziehung ohne Gewalt. Eine weitere Gruppe beschäftigt sich mit dem Recht auf Spiel, Freizeit und Erholung.
Die Kinder malen ihre Rechte auf bunte Plakate und singen ein Lied, in dem es heißt: »Wir Kinder haben Rechte, unsere Träume, sie verändern die Welt.« Zudem haben sie ihre Rechte und Wünsche an einem Wunschbaum aufgeschrieben. Wünsche wie »Dass wir uns bei Streit immer vertragen werden«, »Dass ich nie von einem Erwachsenen geschlagen werde«, »Dass wir gemeinsame Zeit haben und sich meine Eltern Zeit für mich nehmen«, »Dass ich lernen darf«, »Jetzt möchte ich schwimmen lernen«.
Neben der direkten Arbeit mit den Kindern ist es den Erzieherinnen wichtig, auch die Eltern mit ins Boot zu nehmen. So erfahren auch die Erwachsenen mehr über Kinderrechte und kommen wiederum mit den Erzieherinnen im Kinderhaus darüber ins Gespräch. Schließlich sollen auch die politisch Verantwortlichen nicht außenvorgelassen werden: Ein Besuch mit den Kindern bei OB Ulrich Fiedler im Rathaus stand auf dem Programm. (eg)