GRAFENBERG. Wo gibt's das schon? Dass Kinder den Bürgermeister ihres Heimatortes schlagen dürfen und können? Beim Sommerferienprogramm der Gemeinde Grafenberg war das tatsächlich im Angebot: »Schlag den Bürgermeister«. »Ich hätte ja meine Boxhandschuhe mitbringen können«, scherzte ein Kind. Aber so schlagkräftig im Wortsinne war der Titel gar nicht gedacht. Vielmehr ging es um sportlich-spielerische kleine Wettbewerbe an frischer Luft, in denen die Kinder um Punkte gegen den Verwaltungschef kämpften und schließlich mit zehn zu sieben Punkten auch siegten.
Vier Jungen und ein Mädchen bildeten das gegnerische Team für Bürgermeister Volker Brodbeck. Der zeigte gleich beim ersten Programmpunkt Wikingerschach, dass er Spaß an der Sache hatte und die Punkte nicht so einfach dem Kinderteam überlassen wollte. Wikingerschach, auch als Kubb bekannt, ist ein einfaches, aber spannendes Geschicklichkeitsspiel, bei dem mit Wurfstäben die gegnerischen Kubbs, die Holzklötze, und dann erst der König umgeworfen werden sollen. Fällt der König zu früh um, gewinnt die gegnerische Mannschaft das Spiel. Dabei sind Geschicklichkeit und Präzision gefordert. Seit einigen Jahren gibt es Wikingerschach auch als Turniersport.
Gleich drauf konnten die Kinder Treffer landen gegen den Bürgermeister im Tor, der sich allerdings gar nicht so leicht überlisten ließ. Beim Wettrennen punkteten dann die Kinder in beiden Läufen, während der Rathauschef beim Zielwurf mit Tennisbällen in Gläsern gewann. Beim Pfennigfuchsen, einem Wurfspiel, bei dem eine Münze möglichst nah an einer Mauer platziert werden muss, punkteten wiederum die Kinder, um nur einige Beispiele aus dem bewegungsreichen Nachmittag zu nennen.
Ob Slalom mit Fußball oder Memory, alles gefiel, auch wenn immer wieder die Frage kam: »Wann spielen wir Fußball?« Der schmackhafte Abschluss des Turniers war das Grillen von roter Wurst. Danach bekamen die Teilnehmer ihre Urkunden überreicht. (mar)