BAD URACH. An das Jahr 2009 mag in der Kurstadt niemand mehr denken: Vor gut zehn Jahren gab’s 1.028 registrierte Straftaten. »Es gab große Probleme mit Jugendstraftagen und Jugendgangs«, sagt Arthur Stotz, seit 2006 Chef des Bad Uracher Polizeipostens. In seinem letzten Bericht im Gemeinderat – der »Polizist mit Leib und Seele«, wie ihn Bürgermeister Elmar Rebmann bezeichnet, geht Ende des Jahres in Pension – legte Stotz ganz andere, positive Zahlen vor: Im vergangenen Jahr verzeichneten die Ordnungshüter mit 530 nur noch rund die Hälfte an Straftaten.
Stotz nennt mehrere Gründe für die positive Entwicklung: »Wir sind in Bad Urach sehr gut vernetzt«, so der Polizei-Chef, »glauben Sie mir: Das gibt’s sonst nirgends.« Ein »verschärftes Lob« zollte er dem Integrations- und Flüchtlingsbeauftragten Ruben Stabelbroek. »Wir arbeiten sehr gut und eng zusammen«, so Stotz, »wir erfahren sehr viel voneinander – so kommt es zu ganz vielen Straftaten erst gar nicht.«
Trotzdem bleibt die Polizei in der Kurstadt bei ihrem Null-Toleranz-Konzept, so Stotz, »wir haben die Brennpunkte im Blick und halten viel von dem Instrument der Gefährderansprache«. Große Sorge bereitet Arthur Stotz das zunehmende Aggressionspotenzial gegenüber der Polizei. »Es ist Wahnsinn, wie die Kollegen immer häufiger angegangen werden«, sagt Stotz, »es ist eine komische Gesellschaft geworden.« (GEA)
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