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Geschlechterungleichheiten in Metzingen im Blick

Was ist die Arbeit von Frauen wert? Antworten gab es beim 8. Frauenwirtschaftstag in Metzingen.

Dorothee Wörner, Wirtschaftsförderin der Stadt Metzingen, Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh, Sandra Bartschinski und Vera H
Dorothee Wörner, Wirtschaftsförderin der Stadt Metzingen, Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh, Sandra Bartschinski und Vera Hirlinger, Leiterin der Regionaldirektion der Kreissparkasse Metzingen (von links). FOTO: PRIVAT
Dorothee Wörner, Wirtschaftsförderin der Stadt Metzingen, Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh, Sandra Bartschinski und Vera Hirlinger, Leiterin der Regionaldirektion der Kreissparkasse Metzingen (von links). FOTO: PRIVAT

METZINGEN. In Kooperation mit der Wirtschaftsförderung der Stadt Metzingen veranstalteten die Kontaktstelle Frau und Beruf Neckar-Alb und das Netzwerk für berufliche Fortbildung Landkreise Reutlingen/Tübingen mit seinem Regionalbüro Neckar-Alb den 8. Frauenwirtschaftstag.

Im Blick war dabei die Arbeit von Frauen, was diese wert ist und welchen Gewinn dies für Unternehmen hat. Im Vordergrund des Frauenwirtschaftstages stand aber der Austausch untereinander. Ein wichtiger Aspekt, wie auch Metzingens Oberbürgermeisterin Carmen Haberstroh deutlich machte: »Frauen haben ein hohes Pflichtbewusstsein. So einfach alles stehen und liegen zu lassen, um sich mal eben zu einem Austausch zu treffen, fällt da manchmal noch hinten runter. Aber sich zu vernetzen ist so wertvoll.«

Als ehemalige Finanzbürgermeisterin findet es Carmen Haberstroh unverzichtbar, Frauen noch mehr und noch detaillierter an die Finanzthemen heranzubringen. »Frauen treffen andere Finanzentscheidungen als Männer. Aber sie sollten nicht das Nachsehen haben, wenn es beispielsweise um ihre Altersvorsorge geht oder um gute Bezahlung.«

Geschlechterungleichheit oder auch Gender Gaps hatte auch Lisa Schaber von der Kontaktstelle Frau und Beruf Neckar-Alb in ihrem Vortrag im Blick. Viele Frauen bekommen im Gegensatz zu Männern für die gleiche Arbeit nicht das gleiche Gehalt. Dabei verwies sie konkret auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Diese zeigen, dass Frauen beispielsweise im letzten Jahr gut 18 Prozent pro Stunde weniger verdient haben, als Männer.

Ebenso sei sichtbar, dass unbezahlte Fürsorgearbeit immer noch mehrheitlich von Frauen geleistet wird.

Gerechte Entlohnung, gleicher Verdienst sind große Knackpunkte, aber auch die Einstellung zu sich selbst, was die Teilnehmerinnen beim Frauenwirtschaftstag bekräftigten. Kompromissbereitschaft sei zwar auf allen Ebenen wichtig, bei Selbstbewusstsein und Durchsetzungsvermögen wäre jedoch bei vielen Frauen noch Luft nach oben.

So gab es beim Frauenwirtschaftstag auch Tipps und praktische Übungen von Theaterpädagogin Sabine Altenburger für ein »gutes Standing«, beispielsweise bei Gehaltsverhandlungen. Außerdem wurde die Herangehensweise bei Arbeitsinhalten analysiert. Die Haltung der Frauen untereinander und das gegenseitige Unterstützen waren ebenso im Blickpunkt. An konkreten Beispielen wurde deutlich, dass aber auch in der Gesellschaft ein Umdenken hilfreich wäre, wie eine Teilnehmerin berichtete. Sie wollte einst bei einem Bankberater einen Hauskauf für sich alleine durchsetzen, worauf sie gefragt wurde, ob sie einen Versorger hätte. (eg)

 

wirtschaftsfoerderung@Metzingen.de