METZINGEN-NEUHAUSEN. Auch der 14. französische Kulturabend vom Partnerschaftsverein Noyon in Kooperation mit dem Veranstaltungsring Metzingen hat dazu beigetragen »das Herz zu öffnen beziehungsweise offen zu halten für unser Nachbarland Frankreich«, wie es die Vorsitzendes des Partnerschaftsvereins, Ute Lamp-Schaich, es in ihrer Begrüßung formulierte.
»Immer wieder andere Künstler, andere Musikstile, andere Interpretationen. Zur Öffnung des Herzens für Frankreich tragen dieses Mal Dany Tollemer zusammen mit Andreas Rüsing am Klavier bei«, stellte sie das Duo vor, das den Bindhof mit französischem Flair füllte.
Leichtigkeit mit Tiefsinn
Die beiden nahmen die Zuhörer mit auf eine singende Reise durch ein Jahrhundert französischer Chansons, die sie neu interpretierten und außerdem mit eigenen Chansons eine Atmosphäre französischer Lebensart, Leichtigkeit, Heiterkeit und gleichzeitig tiefen Gefühlen verbreiteten.
Die vielseitige Chansonsängerin, Schauspielerin mit Tanzausbildung und außerdem Klinikclownin zog das Publikum sowohl mit ihrer facettenreichen Stimme als auch mit ihrem Charme, Temperament, ihrer Heiterkeit und ausdrucksstarken Bühnenpräsenz in die Gedankenwelt berühmter Komponisten und Interpreten wie Jacques Brel, Charles Aznavour, Serge Gainsbourg und Edith Piaf. Die situationsgenaue Begleitung von Pianist Andreas Rüsing war ebenso abwechslungsreich wie die Interpretation der Künstlerin, für die er einige Chansons speziell komponiert hat wie zum Beispiel »Un vent d’amitié«, was so viel heißt wie »Wind der Freundschaft« – speziell für die deutsch-französische Freundschaft.
»La vie en rose« gestaltete Dany Tollemer auf besondere Weise, denn während sie sang, formte sie aus einer roten Serviette eine Rose. Selbstverständlich war Liebe ein Hauptthema in den Chansons, zu dem sie auch Tipps gab wie »vergessen Sie den Aperitif nicht«. Auch andere Themen gingen zu Herzen wie »Résiste«, 1981 von France Gall gesungen, komponiert von Michel Berger und jetzt von Dany Tollemer neu interpretiert mit der Aufforderung sich zu wehren, die eigene Existenz zu beweisen durch ein Nein zu einer egoistischen Welt.
Spritzig, erfrischend, fröhlich
Neben der beeindruckenden Stimme lobten die Zuhörer die »superschöne Mimik« und dass »sie eine Künstlerin ist, die Chansons nicht nur singt, sondern den Inhalt lebendig zum Ausdruck bringt«. Adel Makram aus Dettingen beschrieb den Abend spontan so: »Spritzig, erfrischend, fröhlich. Man versteht auch, ohne die Sprache zu kennen.« Das bestätigten mehrere Zuhörer und lobten außerdem die Harmonie der beiden Künstler, die nicht sich selbst, sondern die Chansons gekonnt in Szene setzten. (mar)