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Aktuell Rettung

Feuerwehrdienst in Coronazeiten

Zuletzt musste die Walddorfhäslacher Wehr zu vielen Einsätzen ausrücken.

Löscheinsatz in Coronazeiten: Feuerwehrleute mit Masken. FOTO: FEUERWEHR
Löscheinsatz in Coronazeiten: Feuerwehrleute mit Masken. FOTO: FEUERWEHR
Löscheinsatz in Coronazeiten: Feuerwehrleute mit Masken. FOTO: FEUERWEHR

WALDDORFHÄSLACH. Es ist 1.31 Uhr in der Nacht. Das Funkgerät piepst, die Familie ist wach, und die Feuerwehrangehörigen eilen zum Gerätehaus. Dort schnell in die Schutzkleidung wechseln, Maske aufziehen und zügig, aber mit Abstand im Feuerwehrauto ausrücken. Es geht zum siebten Einsatz in nur vier Wochen. Beim Walddorfhäslacher Wasserturm muss eine brennende Grillstelle gelöscht werden. »Eine einsatzreiche Zeit liegt hinter der Wehr«, berichtet David Schäffer, stellvertretender Kommandant in Walddorfhäslach.

Unter anderem musste die Feuerwehr einen größeren Brand in einer Schreinerei im Gewerbegebiet Bullenbank und zwei Kleinbrände, eine Grillstelle sowie eine brennende Hecke löschen. Außerdem wurden die freiwilligen Helfer zu zwei schweren Verkehrsunfällen gerufen. Damit verzeichnete die Wehr die einsatzstärksten Wochen seit einem Jahr.

Keine Schauübungen

Seit dem 12. März ist in der Feuerwehr vieles anders: Versammlungen, Lehrgänge und Übungsdienste wurden bis September abgesagt. »Auch den beliebten Maibaumhock, bei dem eine große Schauübung unserer Feuerwehr geplant war, haben wir aus Sicherheitsgründen absagen müssen«, sagt Pressesprecher Jonas Gonser. »Gerade bei solchen Veranstaltungen öffnen wir die sonst verschlossenen Tore, und die Öffentlichkeit kann sich über die Arbeit hautnah und persönlich informieren. Das fällt dieses Jahr alles aus.« Das Feuerwehrhaus wird momentan nur im Einsatzfall betreten. Eine Ausnahmeregelung gilt für die Gerätewarte, da Fahrzeuge und Gerätschaften gepflegt werden müssen. Weil die sonst regelmäßigen Übungsdienste wegfallen, muss die Technik noch häufiger gewartet werden, damit im Einsatzfall alles funktioniert.

Durch Corona hat sich die Verfügbarkeit der Freiwilligen aber verbessert. Viele sind im Homeoffice oder mussten Urlaub nehmen. Auch die jüngsten Aktiven, beispielsweise volljährige Schüler, sind daheim. »Hier freuen wir uns über drei neue Mitglieder. Alle drei haben bereits eine Grundausbildung absolviert und können uns direkt unterstützen.« Weitere neue Mitglieder sind bei der Wehr gern gesehen.

Für Ende des Jahres ist ein neues Fahrzeug bestellt. Es bleibt offen, ob die Lieferzeiten in der Krise eingehalten werden können. Gleichzeitig steigt in den heißen Monaten Juni und Juli die Gefahr von Bränden – zur Vorsicht raten die Feuerwehrleute auch beim Grillen. Im Sommer sind überdies starke Regenschauer nicht unüblich, die schnell Keller volllaufen lassen können. Hausbesitzer sollten Abflüsse überprüfen und reinigen lassen. (eg)