Logo
Aktuell Elektrifizierung

Ermstalbahn: Strecke zwischen Metzingen und Bad Urach dreieinhalb Monate gesperrt

Die Erms-Neckar-Bahn AG (ENAG) forciert den Ausbau der Ermstalbahn zur modernen Strecke für die Regionalstadtbahn Neckar-Alb (RSB), allerdings unter dreieinhalbmonatiger Sperrung der Strecke.

Wie hier an der Ammertalbahn Tübingen - Herrenberg werden auch an der Ermstalbahn in den kommenden Monaten Oberleitungsmasten au
Wie hier an der Ammertalbahn Tübingen - Herrenberg werden auch an der Ermstalbahn in den kommenden Monaten Oberleitungsmasten aufgestellt. Foto: Strauß
Wie hier an der Ammertalbahn Tübingen - Herrenberg werden auch an der Ermstalbahn in den kommenden Monaten Oberleitungsmasten aufgestellt.
Foto: Strauß

METZINGEN/BAD URACH. Vom 25. Mai bis zum 12. September fährt zwischen Metzingen und Bad Urach kein Zug, Fahrgäste müssen in Busse umsteigen. Dann lässt die ENAG mehr als 200 Oberleitungsmasten installieren und bereitet die Ermstalbahn damit auf die Elektrifizierung vor. Auf den Ersatzverkehr mit Bussen wird bereits mit Aushängen an den Haltestellen hingewiesen.

Während der Sperrung werden auf der rund 10 Kilometer langen Strecke in 50-Meter-Abschnitten zunächst die Fundamente für die Gittermasten der Oberleitung betoniert. »Jedes Fundament ist mindestens zwei Meter tief und einen Meter breit«, erklärt ENAG-Projektleiter Thomas Heim. Ist der Beton ausgehärtet, befestigt man darauf die stählernen Gittermasten für die Oberleitung an den aus den Fundamenten ragenden Gewindestangen. Heim rechnet nicht mit Problemen bei der Gründung, da es entlang der Ermstalbahn überall feste Bodenstrukturen gebe.

In der Phase eins ist die Wanderbaustelle auf der Schiene vom 25. Mai bis zum 18. Juni zwischen Metzingen und Dettingen unterwegs. Gleichzeitig verlängern Bautrupps die Bahnsteige in Neuhausen, Dettingen-Lehen und Dettingen-Freibad auf die für die Regionalstadtbahnen nötige Länge von 80 Metern. Vom 21. Juni bis zum 23. Juli stehen in Phase 2 die gleichen Arbeiten zwischen Dettingen-Mitte und Bad Urach an. ENAG-Projektleiter Heim geht davon aus, dass danach alle übrigen Arbeiten in der dritten Phase zwischen dem 29. Juli und dem 12. September abgeschlossen werden können. Die dann noch fehlende Oberleitung wird erst 2022 installiert. »Der Fahrdraht steht sofort unter Strom, um Kabeldiebstähle zu verhindern«, betont Heim. Mit dem Bau eines elektronischen Stellwerks in Dettingen-Gsaidt schließt die ENAG die Arbeiten 2022 am sogenannten Modul 1 der Regionalstadtbahn Neckar-Alb ab.

Ab Ende 2022 Elektrozüge im 30-Minuten-Takt

Einschließlich der Erweiterung des Bahnhofs Metzingen, wo ein neuer Bahnsteig und ein viertes Gleis entstehen, betragen die Baukosten für die runderneuerte Ermstalbahn 23,1 Millionen Euro. Bis zu 90 Prozent tragen Bund und Land. ENAG-Vorstandsvorsitzender Carsten Strähle rechnet ab Ende 2022 mit einem deutlichen Zuwachs an Fahrgästen, weil dann zwischen Herrenberg und Urach moderne Elektrozüge im 30-Minuten-Takt unterwegs seien. »Damit sind Erms- und Ammertalbahn wichtige und umweltfreundliche Verkehrswege zwischen Schönbuch, Neckar und Alb.« (pm/GEA)