METZINGEN. Dass nicht viel von der alten Seifenfabrik in Metzingen gerettet werden kann, das stand von Anfang an fest. Nur der Backsteinbau am Eck der Mühlwiesenstraße zum sogenannten Totensteg mit angebautem Kesselhaus und Kamin sollten deshalb erhalten werden. Das erwies sich jedoch als weitaus schwieriger als gedacht: Im Lauf der Abbrucharbeiten hat sich gezeigt, dass das Innere des Gebäudes ebenfalls zu marode ist. »Doch versprochen ist versprochen«, sagt der Vorstandsvorsitzende der Holy AG, Wolfgang Bauer, der das Grundstück gehört. Die Fassade steht noch, ragt hoch in den Himmel, was sie auch künftig tun soll.
Kein leichtes Unterfangen: Stahlstützen im oberen Bereich verhindern derzeit, dass die Fassade in sich zusammenfällt. Unten wurden bereits neue Decken eingezogen. Auch das Dach wurde gerettet: Eine Stahlkonstruktion, die auf einem anderen Grundstück zwischengelagert ist, und wieder oben auf das Gebäude aufgesetzt werden soll. Das heißt, Kamin und Backsteinfassade werden weiterhin daran erinnern, was hier einst stand: die Enzian-Seifenfabrik, ein traditionsreiches Metzinger Industrieunternehmen.
Am Ende steht hier eine Reihe moderner Gebäude, passend zur angrenzenden Outletcitiy. Im zweiten Quartal des kommenden Jahres soll alles fertig sein. (GEA)