METZINGEN. Der letzte große Auftritt liegt schon einige Jahre zurück: 2016 sangen die Weinbergfinken im Pavillon der Musikschule noch aus vollen Kehlen, nicht ahnend, dass der Chor ein Jahr darauf kaum mehr genügend kleine Sängerinnen und Sänger aufweisen konnte, um das Weihnachtskonzert zu stemmen. Damals mussten ehemalige Chormitglieder einspringen. Jetzt wurde der Chor – inzwischen unter dem Dach der Eintracht Metzingen – aufgelöst, mangels Interesse.
Für die Chorleiterin Ramona Maier war es immer schwieriger geworden, sinnvolle Arbeit zu leisten. Weder Werbung noch Eltern-Kind-Singen brachten den gewünschten Erfolg, auch andere Kinderchöre haben es den Weinbergfinken schwer gemacht, neuen Nachwuchs zu finden. Schweren Herzens, so heißt es, hat sich der Verein deshalb dazu durchgerungen, den Kinderchor aufzulösen, der über 35 Jahre lang Bestand hatte.
Die Weinbergfinken waren 1985 in Metzingen zunächst als selbstständiger Verein gegründet worden, ein Chor, der anfangs viel Zulauf hatte. Große Auftritte gab es auch, wie 1992 in Bad Urach mit gut 30 singbegeisterten Kindern unter der Leitung von Irmgard Naumann. Da sang der Chor, damals sehr bekannt, noch vor über 100 Zuhörern.
Im Jahr 2001 gab es dann eine erste größere Veränderung: Die Weinbergfinken mussten ihre Selbstständigkeit aufgeben und haben sich den Riedericher »Young Voices« angeschlossen. Sigrid Müller war damals die Chorleiterin. Zwei Jahre später gab sie mit den Weinbergfinken ihr Abschiedskonzert. Ramona Maier übernahm den Taktstock, bis sich auch die »Young Voices« auflösten.
Die Weinbergfinken brauchten einen neuen Verein, der in der Eintracht Metzingen gefunden wurde. Doch inzwischen ist die Zahl der singenden Kinder weiter so stark gesunken, dass ein Fortbestand nicht mehr möglich war. Die Weinbergfinken singen nicht mehr, der Chor ist aufgelöst. (eg/GEA)