DETTINGEN. Beim Blick zurück von Bücherei und der Volkshochschul-Außenstelle in Dettingen auf 2021 sprechen Sabine Makram und Anke Adametz-Leichtle von einem besonderen Jahr, das Mitarbeiter und Besucher gleichermaßen belastet hätten. Die Coronasituation habe ständig gewechselt, Termine mussten verschoben oder sogar abgesagt werden: »Es war nicht immer einfach, dennoch motiviert und zuversichtlich nach vorne zu schauen und weiter zu machen«, schreibt Büchereileiterin Sabine Makram in ihrem Jahresbericht, der traditionell dem Verwaltungsausschuss zur Information vorgelegt wird. »Der Zuspruch und die damit verbundene Wertschätzung der Leser haben uns durch die Zeit geholfen.«
Denn das Bücherei-Team habe immer wieder eine Möglichkeit gefunden, unter den jeweils geltenden Bedingungen eine angepasste Form der Ausleihe zu ermöglichen. Mit »Click & Collect« wurden die Leser an der Tür zum Haupteingang mit Lesestoff versorgt, beliebt waren auch Überraschungstaschen und ab März konnte die Bücherei zu einem zuvor gebuchten Termin besucht werden, ab 31. Mai öffneten sich dann die Türen für jeden – das aber mit immer wieder kurzfristig wechselnden G-Regeln. »Die Monate, in denen die Bücherei nicht oder nur eingeschränkt besucht werden konnte, hat ihre Spuren hinterlassen«, bilanziert Sabine Makram.
Dabei seien die Leserzahlen konstant, nur die Ausleihe sei aufgrund der eingeschränkten Möglichkeiten zurückgegangen: 815 Leseausweise wurden benutzt, 15 weniger als im Vorjahr und 141 neue Ausweise wurden 2021 neu ausgestellt und damit 32 mehr als im Vorjahr. Ausgeliehen wurden insgesamt etwas mehr als 38 000 Medien, knapp über 31 000 Medien in der Bücherei und rund 7 000 virtuelle Medien. Zum Jahresende waren 15 845 Medien im Bestand, dazu noch rund 62 000 virtuelle Medien im Verbund. Insgesamt ist das Bücherei-Team zuversichtlich, dass die Ausleihzahlen auch wieder steigen werden. Denn nach und nach fanden wieder die beliebten Veranstaltungen wie Lesungen, Kindertheater und Klassenbesuche in der Bücherei statt – damit werde das Interesse der Kinder fürs Lesen insgesamt und die Dettinger Bücherei speziell geweckt.
Von einem Kraftakt spricht VHS-Leiterin Anke Adametz-Leichtle, wenn sie auf das vergangene Jahr blickt: Die Außenstelle der Volkshochschule Reutlingen habe sich komplett ständig neu organisieren müssen, im ersten Halbjahr herrschte Präsenzverbot, im Bewegungs- und Sprachbereich war zum Teil digitaler Unterricht möglich. Erst im Juni konnten Präsenzkurse angeboten werden, die jedoch unter hohen Hygieneauflagen statt – viele Kurse wurden deshalb im Freien angeboten. »Trotzdem haben uns viele Teilnehmer nach zwei eingeschränkten Coronajahren die Treue gehalten und besuchen wieder ihre vertrauten Kurse, interessieren sich für neue Themen, wollen sich weiterbilden oder einfach nur genießen«, freut sie sich. »Darauf kann man aufbauen, wieder mehr wagen und weiter entwickeln.«
Auch den Dozenten sei 2021 viel abverlangt worden an Organisation und coronabedingter Kontrolle: »Dank ihres ungebrochenen Engagements ging es auch in Krisenzeiten weiter und mittlerweile bergauf.« Es brauche noch, bis das Niveau des Spitzenjahres 2019 erreicht werde: Damals besuchten 1 298 Teilnehmer insgesamt 1 465 Unterrichtseinheiten. Vergangenes Jahr waren es 482 Teilnehmer, die 1 057 Unterrichtseinheiten absolvierten. (GEA)