METZINGEN. Schnell geht’s, schneller als angenommen. Die direkt am Lindenplatz in Metzingen liegende Enzian-Seifenfabrik fällt nicht erst Mitte 2019, wie im GEA fälschlicherweise berichtet, der Abbruch hat vielmehr schon begonnen: Seit Mittwoch laufen die Arbeiten, gleich danach geht es an den Aushub des Baugeländes. Die Neubebauung, für die der Gemeinderat erst vor wenigen Tagen den dafür erforderlichen Bebauungsplan als Satzung beschlossen hat, beginnt voraussichtlich ebenfalls etwas früher als geplant, eventuell schon im ersten, spätestens aber im zweiten Quartal des kommenden Jahres, sagt Wolfgang Bauer, der Vorsitzende der Holy AG, die Eigentümerin des Grundstückes und Betreiberin der Outletcity in Metzingen ist.
Der größte Teil des völlig unstrukturiert wirkenden Gebäudeensembles, das über hundert Jahre den Lindenplatz und seine unmittelbare Umgebung mit geprägt hat, lässt sich nicht mehr sanieren, dafür ist die Substanz zu marode. Doch nicht alles wird abgebrochen. Der Fabrikkamin mit dem Kesselhaus und das sich anschließende in Richtung Ulmer Straße ziehende Backsteingebäude bleiben stehen. Die Planer können sich hier Gastronomie und Eventflächen vorstellen. Doch alles andere fällt und wird durch Neubauten ersetzt, die zur inzwischen modern anmutenden Umgebung und damit zur Outletcity passen.
Kein großflächiger Verkauf
In den Erdgeschossen der Neubauten entsteht auf insgesamt 2 400 Quadratmetern Platz für Einzelhandelsgeschäfte, wobei Bekleidung, Schuhe/Leder oder Sportartikel ausgeschlossen sind, so wie es nach dem Raumordnungsverfahren zur Erweiterung der Outletcity in einem städtebaulichen Vertrag mit Reutlingen und Tübingen vereinbart worden ist. Auch großflächigen Verkauf wird es hier nicht geben, der bei 800 Quadratmetern beginnt.
Die Enzian-Seifenfabrik war das zweitälteste Industrieunternehmen in Metzingen und ist deshalb eng mit der Geschichte der Stadt verknüpft. Dabei hatte alles ganz bescheiden angefangen: Georg Adam Bazlen produzierte seine ersten Schmier- und Kernseifen bereits 1857, damals noch gegenüber vom Rathaus, in dem Gebäude, in dem heute das Café der Bäckerei Mayer ist. (füs)