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Dauergrün statt Ackerbraun

Neuer Kunstrasenplatz des SV Walddorf eröffnet. Tägliches Training mit mehreren Teams gleichzeitig möglich

Über den neuen Kunstrasenplatz freuen sich (vorn von links) Bürgermeisterin Silke Höflinger, Harry Rein, der zweite Vorsitzende
Über den neuen Kunstrasenplatz freuen sich (vorn von links) Bürgermeisterin Silke Höflinger, Harry Rein, der zweite Vorsitzende des SV Walddorf und der ehemalige erste Vorsitzende Markus Berndt. Im Hintergrund Jugendmannschaften des Vereins. FOTO: BÖRNER
Über den neuen Kunstrasenplatz freuen sich (vorn von links) Bürgermeisterin Silke Höflinger, Harry Rein, der zweite Vorsitzende des SV Walddorf und der ehemalige erste Vorsitzende Markus Berndt. Im Hintergrund Jugendmannschaften des Vereins. FOTO: BÖRNER

WALDDORFHÄSLACH. Der neueste Stolz der Walddorfhäslacher ist knapp 8 000 Quadratmeter groß, knallgrün und besteht fast vollständig aus Kunststoff. Feierlich mit Sekt, Maultaschen und Stadionwurst wurde am Samstagnachmittag der neue Kunstrasenplatz des SV Walddorf eröffnet. Gute drei Jahre, nachdem sich die Gemeinderäte erstmals mit dem Bau eines neuen Fußballfeldes beschäftigt hatten, schnitten Bürgermeisterin Silke Höflinger und Harry Rein, zweiter Vorsitzender des Vereins, das Band zur Einweihung durch. Die Nachwuchskicker des SV Walddorf, die die Kunstrasenfläche bereits auf ihre Tauglichkeit getestet hatten, assistierten den beiden.

»Eigentlich hatten wir nie eine Alternative«, sagte Silke Höflinger und erinnerte an den Naturrasen, der der Dauerbelastung nicht mehr standhalten konnte. Regen, Sonne und unzählige Fußballschuhe verwandelten das grüne Gras Jahr für Jahr in einen braunen Acker, der im Winter nicht mehr bespielt werden konnte. Zwar gibt es auf dem Sport- und Freizeitgelände Weiherwiesen noch weitere Fußballfelder, jedoch keine mit Flutlichtanlage. »Regelmäßig mussten Training und Spiele ausfallen«, berichtete Harry Rein, der hochzufrieden feststellte: »Das Warten hat sich gelohnt.«

Verein half tatkräftig mit

Denn der nagelneue Kunstrasenplatz ist so belastbar, dass jeden Tag darauf trainiert werden kann. Allein zwölf Jugendmannschaften jagen vom Montag bis Freitag den Bällen hinterher, und an den Wochenenden stehen Punktspiele auf dem Programm. Die Gemeinde musste für den Spaß tief in die Tasche greifen: 820 000 Euro kostete der Rasen, 120 000 Euro Zuschuss kam vom Land. »Eine ziemliche Stange Geld«, wie Höflinger anmerkte. Noch deutlich teurer wäre der Bau geworden, wenn die Vereinsmitglieder nicht selbst zur Schaufel gegriffen hätten. In 1 425 Stunden Eigenarbeit, sagte Rein, sei die Umgebung des Spielfelds gestaltet worden. Eine Mini-Tribüne ist entstanden, Pflastersteine wurden rund um das Spielfeld verlegt.

Dass ein Fußballplatz nicht nur dazu da ist, um Sport zu treiben, betonte Harry Rein und ging auf die gesellschaftliche Rolle von Mannschaftssportarten ein. »Sie fördern die Integration. Man lernt Disziplin und Sozialkompetenzen, außerdem entstehen Freundschaften.«

In Walddorfhäslach ist all dies ab sofort auf einer Fläche mit den Maßen 110 Meter mal 72 Meter möglich. Das große Feld ermöglicht, dass mehrere Teams nebeneinander trainieren können. Bis zu zweimal im Jahr muss der Rasen mit einer speziellen Maschine gereinigt werden, zudem sollte möglichst wenig Laub darauf gelangen. Dann hat der Kunstrasen eine Haltbarkeit von 15 Jahren, prognostizierte Jürgen Haas. Der Landschaftsarchitekt vom zuständigen Ingenieursbüro Planungskonzept erklärte zu möglichen Umweltbelastungen, dass Abschwemmungen von Plastikteilchen in das örtliche Kanalnetz ausgeschlossen seien.

Kaum waren die Feierlichkeiten beendet, rollte der erste offizielle Ball über den Plastikrasen. Die Erste Herrenmannschaft des SV Walddorf muss sich an das neue Spielfeld aber wohl noch gewöhnen. Das Kreisliga-A-Spiel vor heimischem Publikum ging mit 0:2 verloren. (tbö)