METZINGEN-GLEMS. Kaum vorstellbar: Die Maschinen unter den Gebäuden beim Pumpspeicherkraftwerk Glems sind genauso alt wie die beiden Speicherseen selbst: 1964 erbaut, erfüllen die Turbinen und Generatoren immer noch ihren Zweck. Sie erzeugen Strom. Aber: »Sie müssen natürlich gewartet werden«, erläutert Manfred Kluge vom Energieversorger EnBW bei einem Pressegespräch vor Ort. Also 30 Meter unter dem Erdboden.
Eine der beiden riesigen Maschinen, mit denen hier im Untergrund seit immerhin 55 Jahren aus Wasserkraft Strom produziert wird, ist in einzelne Großbauteile zerlegt und zum größten Teil abtransportiert worden.
Die Wartung der Maschinen, der Leitungen, ja selbst der Kräne und Seile wird jedes Jahr vorgenommen, »Sicherheit wird bei uns ganz groß geschrieben«, sagt Manfred Kluge als Leiter der Abteilung Revision, die es seit vier Jahren bei der EnBW gibt.
Die erste Maschine ist bald fertig kontrolliert, renoviert und gerichtet und wird momentan wieder zusammengebaut, »die zweite Maschine ist dann nächstes Jahr dran«, erklärt Manfred Kluge.
Im Übrigen werde das Pumpspeicherwerk in Glems nicht mehr wie einstmals geplant vor allem »für Hochlastphasen« gebraucht: »Durch Windkraft und Photovoltaik gibt es unheimliche Schwankungen im bundesweiten Stromnetz«, erläutert Kluge. Das Pumpspeicherwerk sei dazu da, um diese Schwankungen auszugleichen. Wenn die Sonne mal nicht scheint und der Wind nicht bläst, dann springt das Wasser ein, stürzt vom oberen Becken in die Tiefe und produziert dort unten den im Netz fehlenden Strom. (GEA)