NEUFFEN. Die Württembergische Busgesellschaft mbH (WBG) hat überraschend mitgeteilt, den Standort Neuffen mit 15 Beschäftigten zum 30. April 2021 zu schließen. Das teilte der Verdi-Verband Fils-Neckar-Alb mit.
Grund der Betreiber sei laut Betriebsrat Sven Albrand, dass die Busse von Neuffen aus zu lange zu den Einsatzorten fahren müssten. »Allerdings fahren wir diese Strecken schon seit zehn Jahren.« Das sei nie ein Problem gewesen, Albrand und ergänzte: »Dieser Grund ist einfach ein Witz«. Die Schließung wirkt sich auch auf vier Busverbindungen im Landkreis Reutlingen aus.
Im Kreis Reutlingen werden vom Neuffener Standort der WBG aus folgende Buslinien betreut:
Linie 100: Grabenstetten - Bad Urach - Dettingen - Eningen - Reutlingen
Linie 173: Grabenstetten - Bad Urach
Linie 172: Hülben - Böhringen
Linie 199: Beuren - Neuffen - Metzingen
Die Linien sollen auch in Zukunft bestehen bleiben. Laut Betriebsrat will die WBG ihre Konzession für die Befahrung der Linien an die DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH abgeben, die wiederum ein Subunternehmen beuaftragen wolle.
Die Gewerkschaft Verdi bedauert die Schließung des Standortes: »Das die Württembergische Busgesellschaft mbH ihren Standort in Neuffen schließen will, schwächt den ÖPNV in der Region«, sagte Verdi-Bezirksgeschäftsführer Benjamin Stein. »Ein solcher Schritt ist im Angesicht der Verkehrswende verheerend.«
Die Beschäftigten sollen derweil nicht entlassen werden. Ihnen wurden Alternativ-Standorte wie Kirchheim/Teck und Ludwigsburg angeboten. Von der WBG gibt es bisher keine weitere Stellungnahme zu der geplanten Schließung. Bis Freitagabend war telefonisch niemand erreichbar. (GEA)