METZINGEN. Wenn Sebastian Petrascu zu Fuß oder mit dem Rad in seiner Heimatstadt unterwegs ist, schafft er es selten, unerkannt von A nach B zu gelangen. Als höflicher und freundlicher Mensch erwidert er Grüße, schüttelt Hände und führt Gespräche, die schnell über den Small-Talk-Status hinausgehen. Ganz anders verhält es sich, wenn Petrascu auf der Bühne steht. Dann befindet sich der 36-jährig im Tunnel, die Konzentration einzig und allein auf das eigene Tun gerichtet – und die Umgebung verschwindet für kurze Zeit aus der Wahrnehmung.
Petrascu ist Tänzer und hat seine große Leidenschaft zum Beruf gemacht. In den Räumlichkeiten der TuS Metzingen trainiert er den Nachwuchs, sein Können hat ihm auch schon Auftritte in Musikvideos oder auf Theaterbühnen verschafft.
Petrascu ist Architekt, verdiente sich nebenher auf der Bühne des Stuttgarter Opernhauses etwas Geld, betreibt ein Büro für Visualisierung, doch sein Traum Kulturhaus in Metzingen mit Tanzschule, Musik und Schauspiel.
In den nächsten vier Jahren darf es aber gerne noch die ganz große Bühne sein. In der rumänischen Ausgabe der Sendung »Das Supertalent« hat sich der gebürtige Siebenbürgener erfolgreich beworben. In den nächsten Wochen übt er seine Choreografien ein und mixt die passende Musik dazu. Wenn Petrascu in Bukarest auf der Bühne steht, muss schließlich alles passen. Auf die Frage, ob er schon nervös sei, antwortet der Tänzer lachend, dass er vor jedem Auftritt aufgeregt sei. Sobald jedoch die Musik läuft, ist die Nervosität verschwunden und Sebastian Petrascu befindet sich in seinem Tunnel. (GEA)