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Biber zurück im Ermstal

Der Biber ist zurück – auf Uracher Gemarkung. Ein ehrenamtlicher Bibermanager soll dafür sorgen, dass er keinen allzu großen Ärger macht. Dr. Albrecht Gorthner soll Gespräche mit Bürgern und vor allem auch Landwirten führen.

Rinde schmeckt Bibern besonders gut: Dass die eifrigen Nager es nicht zu wild treiben und ganze Bäume fällen, arbeitet Urach mit
Rinde schmeckt Bibern besonders gut: Dass die eifrigen Nager es nicht zu wild treiben und ganze Bäume fällen, arbeitet Urach mit einem Bibermanager zusammen. FOTO:DPA
Rinde schmeckt Bibern besonders gut: Dass die eifrigen Nager es nicht zu wild treiben und ganze Bäume fällen, arbeitet Urach mit einem Bibermanager zusammen. FOTO:DPA

BAD URACH. »Agieren statt reagieren« laute das Motto, führte Dr. Gorthner bei der jüngsten Gemeinderatsitzung aus. Die Räte begrüßten die Initiative des ehrenamtlichen »Biber-Kümmerers«, wie der Naturschützer von Uthe Scheckel (FWV) bezeichnet wurde.

Der Biber sei prinzipiell ein Sympathieträger und ein freundliches Tier, so Dr. Gorthner: »Er ist eine Bereicherung für das Ermstal, auch touristisch«, ist er sich sicher. Dennoch berge sein Auftauchen Konfliktpotenzial, oft aus Unkenntnis: »Aus diesem Grund möchten wir mit dem Thema offensiv umgehen und die Menschen informieren«, unterstrich Bürgermeister Elmar Rebmann. Deshalb unterstütze die Stadt Dr. Albrecht Gorthner, gebürtiger Bad Uracher und inzwischen in Metzingen wohnhaft, vor allem ideell bei der Ausbildung zum Biberberater: »Wir freuen uns darauf, dass er uns zur Verfügung steht.« Noch agiert der pensionierte Diplom-Biologe eher im Hintergrund, darf zwar sein Wissen unter die Menschen bringen, aber keine Empfehlungen aussprechen: Der notwendige Kurs fehlt noch.

Fakt sei, dass der Biber Reviere von eins bis fünf Kilometer Länge bilde und in Uferböschungen bis zu zehn Meter lange Tunnel grabe. Wenn Landwirte sich an Regeln und Gesetze hinsichtlich des Gewässerschutzes halten, könne im Prinzip nichts passieren. Grundsätzlich müsse man sich über eines bewusst sein: Wenn der Biber einmal da sei, werde man ihn in der Regel auch nicht mehr los.

Wichtig sei, sich im Vorfeld darauf vorzubereiten: »Wenn man etwas für ihn tut, dann macht man etwas gegen ihn«, klärte Dr. Gorthner die Räte auf. Das bedeute konkret: »Man muss ihn an bestimmten Stellen halten, dann macht er an anderen keinen Unfug.« (oech)