BAD URACH. Drei Jahre sind nicht wirklich viel, schon gar nicht in einem Gemäuer, das am Ende des 14. Jahrhunderts erbaut wurde. Trotzdem sprechen Stefanie Leisentritt und Hanna Kugele, die Macherinnen des Schlossmarkts, »schon von einer gewissen Tradition«, wenn sie an das Ereignis denken, das an diesem Wochenende (Samstag und Sonntag, 19. und 20. Oktober) im Residenzschloss steigt – zum dritten Mal.
Aber in drei Jahren hat sich eine ganze Menge etabliert: »Wir haben nicht nur ganz viele Besucher, die jedes Jahr wieder ins Residenzschloss kommen«, sagt Stefanie Leisentritt, »sondern auch etliche Aussteller, die sehr gern wiederkommen.« Geboten werden hochwertiges Kunsthandwerk in Kombination von kulinarischen Köstlichkeiten.
Das Angebot der rund knapp 30 Aussteller orientiert sich dabei an der Pilgerreise von Graf Eberhard im Bart, der im Jahr 1468 über die Alpen nach Venedig und von dort aus weiter zu den griechischen Inseln bis nach Jerusalem gepilgert ist. Nach seiner Reise wählte Eberhard die Palme, die jetzt die Decke über dem Tor zum Schloss ziert, als sein Hoheitszeichen und »Attempto« (»Ich wag’s«) zu seinem Wahlspruch.
Weil sich der Schlossmarkt an Eberhards Pilgerfahrt orientiert, ist es kein Wunder, dass es ebenso exotische wie edle Produkte wie Safran und Weihrauch gibt. Auch Süßigkeiten aus 1001 Nacht sind zu haben, außerdem Weine aus Kreta. Aber auch europäische Spezialitäten wie handgefertigte Ledergürtel, Gestricktes und Gefilztes aus Wolle, Südtiroler Speck, Wurst, Wein und Käse sind im Angebot. Direkt von der Alb kommen Bioland-Produkte, Säfte, Sirupe und Fruchtaufstriche.
»Wir wollen keinen reinen Mittelalter-Markt«, sagt Hanna Kugele, »aber es muss schon zum Thema passen. Was Hochmodernes passt da nicht rein.« Der Schlossmarkt ist nicht nur zum Kaufen da: »Man kann sich da gut durchfuttern.« (GEA)
SCHLOSSMARKT
Der kulinarisch-kunsthandwerkliche Schlossmarkt am Samstag und Sonntag, 19. und 20. Oktober, ist von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt beträgt zwei Euro. Während des Markts können die übrigen Schlossräume in den Obergeschossen ausnahmsweise nicht besichtigt werden. (GEA)