BAD URACH. Die Zahlen sind ebenso ernüchternd wie rätselhaft: Obwohl dieses Jahr schon wieder mit so etwas wie einem kleinen »Jahrhundertsommer« aufgewartet hat, sind so wenige Besucher wie seit 1990 nicht mehr gekommen. Zum Ende der aktuellen Badesaison kamen etwa 61 000 Gäste. Am anderen Ende der Skala: Beim ersten Jahrhundertsommer im Jahr 2003 kamen 124 000 Besucher, im Spitzenjahr 1994 stolze 144 000.
»Natürlich machen wir uns Gedanken, an was es liegen könnte«, sagt der Uracher Pressesprecher Bernd Mall. Dass sämtliche umliegende Gemeinden, ja: Freibäder landauf, landab auch nicht gerade mit Rekordzahlen glänzen, beruhigt die Uracher nicht wirklich.
Bernd Mall denkt bei der Interpretation des Rekordminus’ weniger ans Wetter, sondern weiter und tiefer: »an ein geändertes Freizeitverhalten, vor allem bei Kindern und Jugendlichen.« Früher, wann immer »früher« war, gab’s im Sommer erst mal das Freibad und dann ganz lange nichts.»Das Freizeitangebot an sich hat sich im Laufe der Jahre geändert«, so Bernd Mall, »es ist deutlich vielfältiger geworden.« Und: Kinder sind heute länger an der Schule als früher. Da bleibt, abzüglich anderer Freizeitaktivitäten, eben weniger Zeit fürs Freibad. (GEA)