Silke Höflinger bleibt Bürgermeisterin von Walddorfhäslach. Das ist keine Überraschung bei einer Wahl, bei der es keinen ernst zu nehmenden Gegenkandidaten gab. Die 51-jährige studierte Bauingenieurin übt das Amt seit 16 Jahren aus. Die Frage war nur, wie hoch die Wahlbeteiligung am Sonntag während der Coronakrise sein wird. Mit 52,2 Prozent ist sie ordentlich ausgefallen.
Höflinger hat sich seit 2004 das Image als Macherin erarbeitet: Eine Frau, die Ideen hat, diese souverän Schritt für Schritt umsetzt und zusammen mit dem Rathausteam liefert. Das zeigt sich aktuell in der Ortsmitte des Teilorts Walddorf. Dort entstand in den Gebäuden des früheren Schweinemastbetriebs ein Ärztehaus. Der alte Gasthof Ochsen wird gerade restauriert, und der Notariatsplatz bekommt einen modernen Busbahnhof statt Flickwerk. Die nächsten Projekte hat die Bürgermeisterin bereits anvisiert: Es sind unter anderem die Erweiterung des Alten- und Pflegeheims und das Gewerbegebiet Bullenbank II.
Hinzu kommt, dass Silke Höflinger die meisten Bürger in Walddorfhäslach persönlich kennt und ihnen zugewandt ist – ohne sich anzubiedern. Die Bürger nehmen ihr ab, dass sie sich für sie und ihre Belange interessiert und in den Dialog tritt. Das zeigt sich auch jetzt in der Coronakrise, in der sie nicht etwa die wöchentlichen Bürgermeistersprechstunden in beiden Ortsteilen ausfallen lässt, sondern umsteuert und souverän digitales Neuland betritt. Die Bürger wissen offenbar diesen Einsatz zu schätzen und revanchieren sich auch in Zeiten des Coronavirus, indem sie wählen gingen oder per Briefwahl abstimmten.
Allerdings: Silke Höflingers ganz eigene Autorität scheint immer wieder durch. Sie weiß, was sie will und kann sich durchsetzen. Man muss damit umgehen können. Es ist gut, dass Silke Höflinger nun die Geschicke des Ortes Walddorfhäslach weiter lenken wird. Dass sie weiterhin liefern und gestalten wird, ist unstrittig.