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Arbeitskreis Gentechnik-Freies Metzingen unterstützt den Appell »Glyphosat stoppen«

Der Arbeitskreis Gentechnik-Freies Metzingen unterstützt den Appell »Glyphosat stoppen«. Noch bis Samstag werden hierzu Unterschriften gesammelt

Ein Traktor bringt Glyphosat aus. Das Unkrautvernichtungsmittel ist höchst umstritten. Manche fürchten, es könne bei Menschen Kr
Ein Traktor bringt Glyphosat aus. Das Unkrautvernichtungsmittel ist höchst umstritten. Manche fürchten, es könne bei Menschen Krebs auslösen. Landwirte hingegen sehen in seiner sachgemäßen Anwendung große Vorteile, auch für die Umwelt. FOTO: STEVEN LÜDTKE/FORUM MODERNE LANDWIRTSCHAFT/DPA
Ein Traktor bringt Glyphosat aus. Das Unkrautvernichtungsmittel ist höchst umstritten. Manche fürchten, es könne bei Menschen Krebs auslösen. Landwirte hingegen sehen in seiner sachgemäßen Anwendung große Vorteile, auch für die Umwelt. FOTO: STEVEN LÜDTKE/FORUM MODERNE LANDWIRTSCHAFT/DPA

METZINGEN. Mitte Juli hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit ein erstes Statement dazu veröffentlicht, ob eine Zulassungsverlängerung des Unkrautvernichters Glyphosat in Frage komme. Daraus geht hervor, dass die Behörde »keine kritischen Problembereiche« ermittelt habe, »die in Bezug auf das von Glyphosat ausgehende Risiko für Mensch und Tier oder die Umwelt Anlass zu Bedenken geben.«

Artenvielfalt schützen

Gleichzeitig räumt die EFSA aber Datenlücken sowie ein langfristiges Risiko für Säugetiere ein. Das Umweltinstitut München weist darauf hin, dass Wissenschaftlerinnen die direkt toxische Wirkung von Glyphosat auf Insekten, Amphibien und andere Wildtiere mittlerweile mehrfach nachweisen konnten. Damit konnten sie die Behauptung der Hersteller widerlegen, Glyphosat würde ausschließlich Unkraut schädigen. Darüber hinaus ist bereits lange bekannt, dass Glyphosat zum rapide voranschreitenden Artensterben maßgeblich beiträgt: Indem das Gift unterschiedslos jedes Grün beseitigt, reduziert es das Futterangebot von Insekten drastisch. Dies bringt wiederum andere Tiere wie etwa Vögel und Fledermäuse in Bedrängnis, die auf Insekten als Futtergrundlage angewiesen sind. Somit greift Glyphosat erheblich in Nahrungsketten und damit in ganze Ökosysteme ein.

Voraussichtlich im Herbst werden die EU-Mitgliedstaaten darüber abstimmen, ob Glyphosat in der Europäischen Union weiterhin eingesetzt werden darf. Doch obwohl die Bundesregierung im Koalitionsvertrag angekündigt hat, Glyphosat in Deutschland bis Ende 2023 vom Markt zu nehmen, ist keinesfalls klar, wie Deutschland im zuständigen EU-Ausschuss abstimmen wird. Das Umweltinstitut München hat nun eine Unterschriftenaktion gestartet und möchte die zuständigen Ministerinnen und Minister davon überzeugen, gegen die Wiederzulassung von Glyphosat in der EU zu stimmen.

Für den Arbeitskreis Gentechnik-Freies Metzingen sind Pestizide ein wichtiges Thema. Schließlich sind über 80 Prozent der weltweit angebauten Gen-Pflanzen herbizidresistent. Die Erfahrung aus Ländern mit Gen-Pflanzen Anbau zeigt deutlich, dass dort immer mehr Pestizide pro Hektar eingesetzt werden müssen. Vermehrt zum Einsatz kommen vor allem Herbizide, da sich immer häufiger sogenannte Super-Unkräuter bilden. Eine weitere Folge ist die Entwicklung neuer Gen-Pflanzen, die gegen mehrere Herbizide gleichzeitig resistent sein sollen. Deshalb unterstützt der Arbeitskreis Gentechnik-Freies Metzingen den Appell »Artenvielfalt schützen – Glyphosat stoppen«.

Teilnahme online möglich

Noch bis Samstag, 12. August, werden hierzu Unterschriften gesammelt. Entsprechende Unterschriftenlisten liegen im Naturkostladen Löwenzahn aus. Weitere Infos zum Thema sowie die Möglichkeit, den Appell auch online zu unterzeichnen finden sich im Internet. (pm)

https://umweltinstitut.org/landwirtschaft/mitmachaktionen/glyphosat-stoppen/