WANNWEIL/PLIEZHAUSEN/DETTINGEN. Am ersten Adventswochenende ist die Zahl der Weihnachtsmärkte besonders groß. Jeder Ort setzt eigene Akzente, und doch haben alle etwas gemeinsam: ehrenamtliches, soziales Engagement, harmonisches Miteinander, Kreativität, qualitative Produkte – und sie sind kommunikativer Treffpunkt.
In Wannweil organisiert die Gemeinde den Weihnachtsmarkt mit privaten Anbietern und Vereinen, in Dettingen und Pliezhausen sind die Gewerbevereine federführend in Kooperation mit den Gemeinden, und in Rübgarten sind die evangelische Kirchengemeinde und der Obst- und Gartenbauverein die Veranstalter. In allen vier Gemeinden wird für soziale Projekte gespendet und Wert darauf gelegt, dass keine industrielle Massenware verkauft wird. Der Dettinger Markt ist zweitägig, die drei anderen an jeweils einem Tag.
Viele Einnahmen fließen in Spenden
»Alle verkaufen nur, was sie selbst hergestellt haben«, betonte Wannweils Bürgermeister Dr. Christian Majer, dass nur private Anbieter aus dem Ort oder mit engem Bezug dazu ihre Produkte anbieten. Viele spenden, was sie verdient haben. So zum Beispiel allein die Laubhüttenfreunde ihren gesamten Erlös von fast 1.300 Euro mit auf dem historischen Herd gebackenen Waffeln. Die Zutaten zum Teig spenden sie außerdem.
Weihnachtsseife von Andrea Staller gab es nur in Wannweil und Goldschokoladentaler als Lose nur in Dettingen. Die Gewinne sind hinter 24 Türen eines riesengroßen Adventskalenderhauses als Besonderheit verborgen. Neu war in diesem Jahr eine Ausstellung über Archivschätze im Zillenhart-Saal. Auch in Dettingen sind Waffeln aus dem Feuer eines historischen Ofens seit Jahrzehnten sehr beliebt, gebacken vom Arbeitskreis Heimatmuseum.
Waffeln, Kaiserschmarrn und Feuertopf
Dieses Mal gab es solche Waffeln zudem in Rübgarten, dem mit zwei Jahren jüngsten Weihnachtsmarkt. Hier war das evangelische Jugendarbeitsteam Waffelbäcker, während die »Churchies«, das Team der Kinderkirche, Kaiserschmarrn als Besonderheit anbot. Etwas Besonderes war auch die Beleuchtung der Kirche am Abend. Obendrein machte ein großer Feuertopf auf der Straße auf den Weihnachtsmarkt aufmerksam, der aus der Bevölkerung heraus entstanden ist, als Zeichen der großen Dorfgemeinschaft.
Pliezhausen präsentiert sich mit besonders vielen musikalischen Angeboten neben ebenfalls örtlich hergestellten Waren und Speisen wie Wildschweinbratwurst. Eine gehäkelte Elefantenballerina war ebenso exklusiv wie ein aus Draht gebogener Engel oder andere kleine Kunstwerke. Der kleine Marktplatz vor dem Rathaus lässt gemütliche Atmosphäre zur gemeinsamen Einstimmung auf Advent und Weihnachten entstehen. »Dass es diesen Weihnachtsmarkt nun schon zum 34. Mal gibt, ist keine Selbstverständlichkeit«, lobte Bürgermeister Christof Dold alle Beteiligten. (GEA)



