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Aktuell Dusslingen

Zum Abschied ein ganz besonderer Swing

Die Bigband am Dusslinger Karl-von-Frisch-Gymnasium feiert auf dem Höhnisch ihre Gründerin Beate Heutjer. Benjamin Wolf übernimmt nun ihre Aufgabe.

Als hätte Beate Heutjer nie etwas anderes gemacht als die Bigband zu dirigieren. Foto: Bernklau
Als hätte Beate Heutjer nie etwas anderes gemacht als die Bigband zu dirigieren. Foto: Bernklau
Als hätte Beate Heutjer nie etwas anderes gemacht als die Bigband zu dirigieren. Foto: Bernklau

DUSSLINGEN. Viel Aufhebens wollte Beate Heutjer eigentlich nicht machen. Schließlich verabschiedeten sich am Dienstagabend mit dem Abschiedskonzert der Bigband auch drei ihrer besten Musiker – nach bestandenem Abi. Aber es geht tatsächlich am jungen Karl-von-Frisch-Gymnasium eine Ära zu Ende. Denn mit ihr sagt nun auch die letzte der vier Gründungslehrer am Schulzentrum auf dem Höhnisch Adieu.

Die Legenden kennt sie alle: dass die drei Bürgermeister von Dußlingen, Gomaringen und Nehren »beim Bier« den trinkfesten Kultusminister und VfB-Präsidenten Gerhard Mayer-Vorfelder davon überzeugen konnten, auf dem Höhnisch einen interkommunalen Schulversuch als Außenstelle des Mössinger Quenstedt-Gymasiums zu starten; und dass die Widmung für die neue Schule nach dem großen Verhaltens- und Bienenforscher Karl von Frisch erst nach Fertigstellung des ersten sechseckig- bienenwabigen Baus nahe lag. Beate Heutjer lag swingende Bigband-Musik zunächst gar nicht so besonders nah, als sie das Musikleben am neuen Gymnasium zu beackern begann. Als Gattin des Mössinger evangelischen Pfarrers war sie – ein Kind der Region – eher an der protestantischen Kirchenmusik geschult, und an der westfälischen Hochschule Detmold vor allem im Fach Flöte ausgebildet worden war.

Von der Bläserklasse zur Bigband

Nachdem sie mit ihrem Blockflöten-Ensemble an der Seite des großen Flötenvirtuosen und -komponisten Gerhard Braun schon großes Renommee errungen hatte, strebte sie zu Neuem und Anderem. Aus den Bläserklassen der ersten Stufe entstand die Bigband. Wenn man sie so tänzelnd, swingend und energisch dirigieren sieht, käme kaum jemand auf die Idee, Beate Heutjer hätte je was Anderes gemacht als Bigband.

Glenn Miller, Henry Mancini und die anderen großen Klassiker von Jazz und Swing hat die nie weniger als 30 musikalische Köpfe starke Bigband parat, aber auch Rock-Arrangements von Bon Jovi, Musical-Medleys aus »Aladdin« oder Evergreens von Michael Jackson und »Stratosphere«, die Vertonung von Felix Baumgartens freiem Fallschirmfall aus dem auf 30 Kilometer Höhe fast ins Jenseits aufgestiegenen Heißulftballon.

So eine Art Durchbruch liegt noch nicht lange zurück. Da wurde die Bigband des Karl-von-Frisch-Gymnasius 2015 zu einem Festival nach Berlin eingeladen – und umjubelt. Vor allem den Schlagzeuger Samuel Wütherich hatten die internationalen Mitbewerber der Musiker vom Höhnisch am liebsten »abgekauft«, so erinnert sich die Bandleaderin dankbar. Er geht jetzt, gemeinsam mit dem Konzert-Moderator Hagen Rauser und dem Euphonium-Solisten Tom Dieter nach absolviertem Abitur in die Welt.

Die Bigband übergibt Heutjer in die Hände von Benjamin Wolf, der mit der Freien Sinfonie und dem Coro vivo aus Tübingen gerade Mendelssohns »Elias« in die neue Dußlinger Kulturhalle gebracht hat, und an Bettina Braun. (mab)