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Aktuell Medizin

Wie Keime in der Klinik bekämpfen?

Uni Tübingen wertet Forschungsprojekt aus, bei dem ergründet werden soll, wie sich im Krankenhaus das Infektionsrisiko für Patienten am besten reduzieren lässt.

Das Reutlinger Klinikum am Steinenberg.
Das Reutlinger Klinikum am Steinenberg. Foto: Manfred Grohe
Das Reutlinger Klinikum am Steinenberg.
Foto: Manfred Grohe

TÜBINGEN. Mit einer sektorenübergreifenden neuen Versorgungsform das Infektionsrisiko reduzieren – das will das intersektorale Forschungsprojekt »STAUfrei« erreichen, das die Kliniken des Landkreises Heidenheim zusammen mit verschiedenen Partnern machen. Hierfür werden Patienten, die für einen geplanten operativen Eingriff ins Krankenhaus kommen, vorab mittels Abstrich auf Staphylokokken (Staphylucoccus Aureus) überprüft. Der Abstrich erfolgt beim niedergelassenen Arzt, bei positivem Befund leitet dieser eine Sanierung ein.

Dafür stattet der Hausarzt den Patienten mit einem Dekontaminationsset für zu Hause aus. Ziel ist es, die Kolonisation mit dem Staphylucoccus Aureus zu eliminieren. Mit dem Set soll der Patient die Keime von Haut und Schleimhäuten entfernen und somit postoperative Infektionen zu vermeiden. Der Hausarzt weist hier im Vorfeld in die korrekte Ausführung ein und begleitet den Patienten. Im Set enthalten sind spezielle antibakterielle Hygieneartikel, diverse Desinfektionsmittel sowie ein antibakteriell wirksames Nasengel.

Der Keimstatus wird bei stationärer Aufnahme erneut erfasst und nach der Entlassung wiederholt beim niedergelassenen Arzt kontrolliert, um den Erfolg zu überprüfen. Die post-stationäre Betreuung umfasst ein Monitoring von Rekolonisation und Wundinfektion. Für die Evaluation und Auswertung der Ergebnisse ist das Uniklinikum Tübingen zuständig und wird durch die Steinbeis-Hochschule in der gesundheitsökonomischen Auswertung unterstützt.

Die Erhebung der Daten setzt gleich zu Beginn der Interventionsphase an. Die während der Studie eingehenden Laborproben werden dabei am Tübinger Institut für medizinische Mikrobiologie und Hygiene getestet, klinische Daten und Abrechnungsdaten vom Institut für klinische Epidemiologie und angewandte Biometrie.

Die Verantwortung für die wissenschaftliche Evaluation des Gesamtprojekts liegt beim Institut für Allgemeinmedizin und interprofessionelle Versorgung des Uniklinikums Tübingen. (ukt)