MÖSSINGEN. Sonja Kunze, Vorsitzende des aus der Bürgerschaft heraus organisierten Vereins Lebenswertes Öschingen, stellte dem Mössinger Gemeinderat das Nachbarschaftshilfe-Konzept »Hilfe mit Herz und Hand« vor. Damit will der Verein Vereinsamung im Alter entgegenwirken und durch den Austausch der Generationen zur Vitalität der Dorfgemeinschaft beitragen.
Mittagstisch auf Rädern
Das Konzept sieht vor, Menschen aller Altersgruppen und Nationalitäten im Ort soziale Kontakte zukommen zu lassen und sie, wenn nötig, im Alltag zu unterstützen. Menschen, die sich als Helfer registrieren lassen, sollen künftig regelmäßig geschult werden, um den Bedürfnissen derer, um die sie sich kümmern sollen, gerecht zu werden.
Darüber hinaus bietet der Verein seit Oktober 2022 ein regelmäßiges wöchentliches Angebot für einen Mittagstisch auf Rädern: Speziell alleinstehende Seniorinnen und Senioren aus Öschingen kommen in einem Mehrzweckraum der Gemeinde zum gemeinsamen Essen zusammen. Alle anderen Menschen im Ort seien ebenfalls willkommen, so Sonja Kunze.
Zusammen mit dem Nachbarschaftshilfe-Netzwerk Mössingen, dessen Vorsitzender Werner Baur am Montag nicht im Rathaus sein konnte, nahm der Verein Lebenswertes Öschingen an einem Förderprogramm teil: Das Projekt »Quartiersimpulse« der Allianz für Bewegung lief zwei Jahre zwischen Mitte März 2021 und Mitte März 2023.
Das Projekt fördert Maßnahmen, die Menschen im hohen Alter helfen, damit diese weiter im vertrauten Umfeld wohnen können.
Weil nicht alle geplanten Maßnahmen im vorgegebenen Zeitraum umgesetzt werden konnten, habe man eine Verlängerung des Projekts beantragt, sagte Andrea Feiler, innerhalb der Mössinger Verwaltung für die Abteilung »Altersfreundliche Stadt« zuständig.
Die Allianz für Beteiligung sagte Anfang April zu, das Projekt »Quartiersimpulse« in Mössingen und Öschingen bis Mitte September zu verlängern. In dieser Zeit möchte die Stadtverwaltung in erster Linie herausfinden, welche Wohnform in Öschingen realisierbar und erwünscht ist. Wie bereits mehrfach berichtet könnte im Neubaugebiet »Reute« ein Seniorenheim entstehen.
Unterstützung für Menschen
Sonja Kunze und Andrea Feiler sammelten, stellvertretend für Werner Baur, Zustimmung und Dank der Mössinger Gemeinderäte ein. Elke Schelling (FWV) richtete Grüße von Baur aus und erklärte die Motivation hinter seinem Kampf für die Unterstützung von Menschen im Alter: »Jeder Mensch braucht eine Tagesdosis Aufmerksamkeit von anderen.«
Während es im Ortschaftsrat Öschingen eine Enthaltung gab, nahm der Gemeinderat den Bericht einstimmig zur Kenntnis. (mac)