Logo
Aktuell Konzert

Württembergische Philharmonie Reutlingen zu Gast in Mössingen

Sopranistin Susanne Langbein setzte dem Mössinger Neujahrskonzert der Württembergischen Philharmonie Reutlingen mit ihren Soli d
Sopranistin Susanne Langbein setzte dem Mössinger Neujahrskonzert der Württembergischen Philharmonie Reutlingen mit ihren Soli die Krone auf. FOTO: STURM
Sopranistin Susanne Langbein setzte dem Mössinger Neujahrskonzert der Württembergischen Philharmonie Reutlingen mit ihren Soli die Krone auf. FOTO: STURM

MÖSSINGEN. Das Mössinger Neujahrskonzert am Samstagabend in der Aula das Quenstedt-Gymnasiums war mit 300 Besuchern ausverkauft. Es spielte ein hochkarätig besetztes Orchester, dirigiert von Andrea Sanguineti. Das Ensemble bot einen bunten Strauß an bekannten wie unbekannten, aber stets eingängigen Melodien.

Die Musiker der Württembergischen Philharmonie hatten rund zwei Stunden Programm für ihr Konzert in Mössingen eingeplant, konnten aber nicht alles davon präsentieren: Einige Stücke mussten kurzerhand gestrichen werden, weil Bariton Sebastian Seitz kurzfristig ausfiel. Am Vortag hatte das Ensemble gleich zwei Vorstellungen im nordbadischen Weinheim absolviert. »Sebastian hatte gestern schon einen leichten Schnupfen«, berichtete Susanne Langbein.

Mit Arien aus »Faust«

So sorgte sie, die Sopranistin, in Mössingen im Alleingang für Gesangselemente – und sie begeisterte. Etwa mit ihrer Arie aus Alfredo Catalanis Oper »La Wally«: Beginnend in der Tonlage einer Altistin steigerte sie die Tonhöhe mal um mal, bis Susanne Langbeins ausdrucksstarke Stimme im kompletten Stimmbereich der Sopranistin die Aula des Quenstedt-Gymnasiums ausfüllte. Mit Arien aus Charles Gounods »Faust«, Eduard Künnekes »Der Vetter aus Dingsda« sowie Franz Lehárs »Giuditta« war der Gesangsanteil im Programm immer noch recht hoch.

Da ließ sich für die Solistin verschmerzen, dass ihr geplantes Duett mit dem Bariton ausfiel. Für das Stück aus der Operette »Fledermaus« von »Walzerkönig« Johann Strauss II hatten die beiden publikumswirksame Show-Elemente eingeplant.

Das notwendigerweise straffer gestaltete Programm stieß dennoch auf ungeteilte Begeisterung, denn es enthielt nach wie vor viele Gassenhauer aus dem Bereich der klassischen Musik. Zudem bestach das Ensemble durch große Spielfreude und das von Beginn an mit den ersten Tönen der Ouvertüre aus »Ruslan und Ljudmila« von Mikhail Glinka. Ein Höhepunkt vor der Pause war der mitreißende »Ungarische Marsch« aus Hector Berlioz »La damnation de Faust«, der begeisterte Ovationen erntete.

Radetzky-Marsch als Zugabe

Die als Eröffnung des zweiten Konzertteils eingeplante Ouvertüre aus Jacques Offenbachs »Orpheus in der Unterwelt« wanderte bei reduziertem Programm auf die Stelle des großen Finales. Nach brillanten Solopassagen von Cello (der Tübinger Fried Dähn), Oboe und Violine endete das Stück mit dem berühmten Cancan, währenddessen Dirigent Andrea Sanguineti das Publikum zum Mitklatschen animierte.

Nach dem »Radetzky-Marsch« als Zugabe bekannte Sanguineti: »Wir sind Ihnen noch was schuldig!« Als weitere Zugabe wiederholte das Orchester die schnelle Polka »Freikugeln« von Johann Strauss II, das den zweiten Konzertteil eröffnet hatte. Ein rundum gelungener Konzertabend. (mac)