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Viertklässler pflegen seltene Baumarten im Dußlinger Wald

Neu gepflanzten Bäumen im Dusslinger Wald droht die Überwucherung. Schüler schnitten die Jungpflanzen frei.  FOTO: MEYER
Neu gepflanzten Bäumen im Dusslinger Wald droht die Überwucherung. Schüler schnitten die Jungpflanzen frei. FOTO: MEYER
Neu gepflanzten Bäumen im Dusslinger Wald droht die Überwucherung. Schüler schnitten die Jungpflanzen frei. FOTO: MEYER

DUSSLINGEN. Bäume pflanzen, um das Klima zu verbessern. Diese Parole hatte der Gemeindetag Baden-Württemberg ausgerufen – und die Kampagne »1.000 neue Bäume für 1.000 Kommunen« gestartet. Die Aktion endete vor einigen Wochen, 500 Gemeinden hatten sich daran beteiligt und sage und schreibe fast 2,2 Millionen Bäume auf kommunalem Gebiet gepflanzt. Davon etwa 1,5 Millionen in den Wäldern. Vorne mit dabei war auch Dußlingen. Zuletzt hatten Mitarbeiter der Firmen Company 4, LH Ingenieurgesellschaft und K&L Bau rund 500 Baumsetzlinge im Wald eingesetzt. Bereits vor 15 Monaten waren zwei Schulklassen der Freien Evangelischen Realschule unter Anleitung von Förster Reinhold Gerster im Steudach, im Westen der Gemeinde, zugange. In einem 70-jährigen, vom Borkenkäfer heimgesuchten Fichtenbestand wurde der natürlichen Aufforstung, die vorwiegend aus nachwachsendem Ahorn bestand, massiv nachgeholfen.

Die Kinder pflanzten Mehlbeere, Elsbeere, Vogelbeere, Eiche und als besonders ökologisch, weil blühend, auch Kirschbäume. Insgesamt rund 100 Setzlinge, geschützt von Kunststoffröhren, die später wieder eingesammelt werden, und stabilisiert mit Holz-Stämmchen.

Doch mit dem Pflanzen allein ist es freilich nicht getan. Damit die Jungbäume die ersten drei kritischen Jahre überstehen, benötigen sie neben dem Schutz gegen Fressfeinde auch Licht und Luft zum in die Höhe wachsen. Das hat am Dienstag wiederum Viertklässler der Anne-Frank-Schule auf den Plan gerufen. Ausgerüstet mit Handsägen, Scheren und Heppe rückten sie nach der praxislosen Corona-Zeit zur Flächenpflege aus und machten vor allem den Brombeeren den Garaus, bevor diese und andere Schling- und Dornengewächse die seltenen und wertvollen Neupflanzungen überwuchern. Oder, um es mit Schülermund zu sagen: »Wir befreien die Bäume!« (GEA)