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Tausend Lebertransplantationen in Tübingen

Das Team am UKT verpflanzt in den vergangenen 20 Jahren 800 Lebern von Erwachsenen und 200 von Kindern

Daumen hoch nach einer erfolgreichen Lebertransplantation.  FOTO: UNIKLINIKUM TÜBINGEN
Daumen hoch nach einer erfolgreichen Lebertransplantation. FOTO: UNIKLINIKUM TÜBINGEN
Daumen hoch nach einer erfolgreichen Lebertransplantation. FOTO: UNIKLINIKUM TÜBINGEN

TÜBINGEN. Mit einer besonderen Zahl kann das Universitätsklinikum Tübingen im Oktober aufwarten: In der Transplantationschirurgie wurde im Oktober die 1.000 Lebertransplantation durchgeführt. Das Lebertransplantationsteam am UKT hat in den vergangenen 20 Jahren 800 Lebern von Erwachsenen und rund 200 von Kindern verpflanzt. Am UKT werden alle Arten der Lebertransplantation durchgeführt: Die Leber alleine (die ganze Leber oder ein Leberteil, von postmortalen oder von lebenden Spenderinnen und Spendern) oder in Kombination mit anderen Organen zum Beispiel Niere, Bauchspeicheldrüse, Darm. Rund 100 Mitarbeitende aus unterschiedlichen Fachdisziplinen und Bereichen sind an der Behandlung und Versorgung eines Transplantationspatienten beteiligt.

Vergabe der Spenderorgane

»Tübingen steht bei den Ergebnissen der Lebertransplantation im deutschlandweiten Vergleich seit mehreren Jahren an der Spitze«, so Prof. Dr. Silvio Nadalin, Leiter des Transplantationszentrums und Stellvertretender Ärztlicher Direktor der Allgemeinen-, Viszeral- und Transplantationschirurgie (AVT).

Diese Ergebnisse bestätigen nicht nur den unmittelbaren Erfolg bei der erfolgten Transplantation und die anschließende Funktion des Transplantats, sondern umfassen auch den gesamten Gesundheitszustand der Patienten mehrere Jahre nach der Operation.

Im Eurotransplant-Raum, einem Zusammenschluss sieben europäischer Länder darunter Deutschland, wird die Vergabe der Spenderorgane geregelt. In diesem liegen die Überlebensraten von erwachsenen Patienten nach drei bis fünf Jahren bei knapp 70 Prozent. »In Tübingen erreichen dies 85 Prozent unserer transplantierten Patienten«, ergänzt Professor André Mihaljevic, Ärztlicher Direktor der AVT.

Auf die besondere Expertise des Transplantationsteam können sich Patienten verlassen, die mit einer chronischen Lebererkrankung eine akute Verschlechterung erleiden. »Deren Prognose ist in der Regel nicht besonders gut«, bestätigt Prof. Nadalin, »bei der Behandlung dieser sehr kranken Patienten gehören wir europaweit zu den Besten.«

2005 gegründet

Das Transplantationszentrum in Tübingen ist das bundesweit einzige, das sämtliche Organe des Bauchraums transplantiert, und zwar sowohl bei Erwachsenen wie auch bei Kindern. Zu diesen Organen gehören Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse, Darm und bei Frauen auch die Gebärmutter. Gegründet wurde das Zentrum im Jahr 2005. Seither arbeiten hier Spezialisten aller beteiligten Fachrichtungen eng und interdisziplinär zusammen. Die Patienten werden durchgehend von der ersten Vorstellung bis zur langjährigen Nachsorge im Transplantationszentrum betreut. (pm)