Es war wohl der spektakulärste Kriminalfall des vergangenen Jahres in Tübingen: die halbrecherische Flucht Ende August mit einem Sprung über die Brüstung vor dem Gerichtsgebäude in der Doblerstraße, die Kaperung eines Autos im Parkhaus König, die Geiselnahme, die vergebliche Hubschrauberfahndung und die Festnahme auf der B 27 am Tag danach.
TÜBINGEN. Seit heute steht ein 37-jähriger gebürtiger Remmingsheimer vor dem Tübinger Landgericht. Sein Strafregister ist lang: Drogen, Diebstähle, Alkohol, Valium - die ganze toxische Palette eben und die dazugehörige Beschaffungskriminalität. Aber den »Quantensprung«, wie der Vorsitzende Richter Ulrich Polachowski es nennt, diese Zuspitzung bis zu einer Geiselnahme, das alles bedauert er inzwischen – nicht zuletzt seiner Geisel wegen, die er »einen sehr netten Mann« nennt. Der Prozess ist auf drei Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil wird am 8. März erwartet.