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Aktuell Klimaschutz

Tübinger Kreistag will künftig mehr aufs Klima achten

Der Tübinger Kreistag will künftig bei allen Vorhaben die Auswirkungen auf das Klima prüfen. Die Grünen hatten schon im Februar einen entsprechenden Antrag vorgelegt.

Das Fifty-Fifty-Programm wird in Eningen weiter ausgeweitet. FOTO: FOTOLIA
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KREIS TÜBINGEN. SPD und Grüne machen Druck beim Klimaschutz. Und alle ziehen mit. Der Kreistag sprach sich in dieser Woche einhellig dafür aus, bei künftigen Vorhaben immer auch die Auswirkungen aufs Klima in den Blick zu nehmen. Welches Prozedere das Günstigste ist, will man im Herbst entscheiden.

Die Grünen hatten schon im Februar einen entsprechenden Antrag vorgelegt. Wolfgang Raiser betonte: Die Auswirkungen müssen immer bedacht werden. Auf lange Sicht werde ein wichtiger Lernprozess in Gang gesetzt – quer durch alle Abteilungen. So wie man in manchen Fällen ein Finanzierungs-Vorbehalt akzeptiere, müsse ein Klima-Vorbehalt gelten. Im Zweifel seien Ausgleichsmaßnahmen zu benennen.

Positive Beispiele gesucht

Dezernent Werner Walz verwies darauf, dass man auch in der Vergangenheit nicht untätig gewesen sei. Der Landkreis halte sich an die Energie-Leitlinie und sei dem Klimapakt beigetreten. Bis nach der Sommerpause werde man klären, welche Parameter und Richtgrößen bei einem Klima-Vorbehalt wichtig sein könnten. Außerdem will die Verwaltung schauen, was andere tun, um bei der Suche nach der besten Vorgehensweise von deren Erfahrungen zu profitieren.

Andreas Weber (SPD) bekräftigte: »Wir brauchen eine Handlungs-Strategie.« Bernard Strasdeit (Linke) begrüßte die Intention, erinnerte aber auch daran, dass man den »sozial-ökologischen Aspekt« bei allen Regelungen berücksichtigen müsse. Wenn ein Theater tausend Euro bekomme, erübrige sich jeder Klima-Vermerk auf dem Antrag.

Nachhaltigkeits-Check in Rottenburg

Stephan Neher (CDU) erklärte sich bereit, von den Rottenburger Erfahrungen zu berichten. In der Bischofstadt wird nämlich ein Nachhaltigkeits-Check vorgenommen. Dietmar Schöning (FDP) brachte das Tübinger Beispiel ins Gespräch. Der Punkt Klima-Relevanz ist dort Bestandteil jeder Verwaltungsvorlage. Und nur der Oberbürgermeister habe anfangs Einwände gehabt.

Landrat Joachim Walter sieht den Landkreis in Sachen Klima schon ganz gut aufgestellt. »Unser Gebäude-Bestand ist mehr oder weniger durchsaniert.« Wenn man hingegen an die vielen Gebäude der Uni denke, für die das Land zuständig ist, biete sich ein anderes Bild. (GEA)