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Aktuell Verpackungssteuer

Tübingen ist auf dem Weg Richtung Mehrweg

Anbieter von Mehrwegsystemen stellen sich in Tübingen vor. Die Unistadt zahlt Gastronomen Zuschüsse für die Umstellung.

Wirte und Inhaber von Cafés und Eisdielen haben viele praktische Fragen. 28 Förderanträge wurden bereits bewilligt. FOTO: KREIBI
Wirte und Inhaber von Cafés und Eisdielen haben viele praktische Fragen. 28 Förderanträge wurden bereits bewilligt. FOTO: KREIBICH
Wirte und Inhaber von Cafés und Eisdielen haben viele praktische Fragen. 28 Förderanträge wurden bereits bewilligt. FOTO: KREIBICH

TÜBINGEN. »Wir haben Pfandboxen für alles. Sie schließen dicht. Einfach zubereiten und schütteln – es passiert nichts. Keine App, keine Registrierung notwendig.« Klingt nach Kaffeefahrt mit Verkaufs-Show? Vor der Tübinger Panzerhalle steht kein Bus, es haben sich auch keine Reisenden eingefunden, sondern Gastronomen, Inhaber von Eisdielen, Cafés und Bars. Sie alle befinden sich auf dem Weg Richtung Mehrweg. Die Unistadt bereitet sich auf die Einführung der Verpackungssteuer vor und hat Anbieter zusammengeholt, die ihre Systeme vorstellen.

2022 ist es soweit. Einwegverpackungen und -geschirr werden in Tübingen mit einer Steuer belegt. Imbisse, Supermärkte und alle anderen sehen sich besser frühzeitig nach Alternativen um. Schon Ende 2019 hat die Stadtverwaltung Anbieter und Tübinger Geschäftsleute zusammengebracht. Jetzt hat man einen zweiten Anlauf genommen.

Tobias Staufenberg von der Abteilung Umwelt- und Klimaschutz macht deutlich, dass schon einiges am Laufen ist. 28 Betriebe haben erfolgreich Förderanträge gestellt. Es gibt drei Modelle. Wer in einer Art »Insel-Lösung« seine eigene Idee verwirklicht, hat ebenso Anspruch auf einen Zuschuss wie diejenigen, die mit einem der Anbieter ins Geschäft kommen. Auch der Aufbau eines lokalen Tübinger Systems ist möglich. In allen drei Fällen gibt’s einmalig maximal 500 Euro aus der Stadtkasse. Für die Anschaffung einer Spülmaschine stellt die Stadt 1 000 Euro bereit. Das scheint begehrt zu sein – schließlich kann für jede Filiale ein Antrag gestellt werden.

Fabian Kolb von Recircle verweist darauf, dass unter den 1 900 Geschäftsleuten in Europa, die seine Becher und Schüsseln nutzen, schon zwölf aus Tübingen sind. Der Vertreter von Recup/Rebowl sieht die Stadt auf dem Weg in ein »pfand-tastisches Morgen«. Tim Breker rechnet vor, dass mit dem System von Vytal in Tübingen bereits 13 000 Einwegverpackungen eingespart wurden. Daniel Weber von Rieber in Reutlingen wirbt mit Nähe und einem besonders großen Sortiment – aus Edelstahl. »Da werden Sie bestimmt was finden.« (GEA)