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Streit um Mössinger Langgass-Schule: Gemeinderat lässt Eltern abblitzen

Die freien Räume der Gottlieb-Rühle-Schule in Mössingen werden künftig für alle 3. und 4. Klassen genutzt. In den Räumen der Langgass-Schule werden nur noch die Klassen 1 und 2 unterrichtet. Das empört einige Eltern.

Protest gegen räumliche Teilung der Langgass-Schule.
Der Protest hat nichts genutzt: Künftig werden nur noch Erst- und Zweitklässler in der Mössinger Langgass-Schule unterrichtet. Die Dritt- und Viertklässler gehen gemeinsam an die Gottlieb-Rühle-Schule. Die Gemeinderäte stimmten dem neuen Raumkonzept zu. Foto: privat
Der Protest hat nichts genutzt: Künftig werden nur noch Erst- und Zweitklässler in der Mössinger Langgass-Schule unterrichtet. Die Dritt- und Viertklässler gehen gemeinsam an die Gottlieb-Rühle-Schule. Die Gemeinderäte stimmten dem neuen Raumkonzept zu.
Foto: privat

MÖSSINGEN. Mit deutlicher Mehrheit beschloss der Mössinger Gemeinderat gestern, dass die durch den Wegfall der Werkrealschule frei gewordenen Räume der Gottlieb-Rühle-Schule künftig für einen erweiterten Grundschulbetrieb genutzt werden. Mit einem neuen pädagogischen Konzept sollen an der Schule künftig alle 3. und 4. Klassen unterrichtet werden.

Bisher waren in der Außenstelle Langgass-Schule ebenfalls einige Grundschüler dieser Klassenstufen untergebracht. Beide Grundschulen bilden zusammen einen Schulbezirk. Lange war es Gewohnheit, dass die Kinder je nach Wohnort entweder auf die eine oder auf die andere Grundschule gingen. Bei vorhandenen Kapazitäten konnten die Eltern wählen. Diese Standort-Wahl fällt nun für die Schüler der 3. und 4. Klasse weg.  

Der Gemeinderat tagte coronabedingt in der Aula des Quenstedt-Gymnasiums (zusätzlich mit Liveübertragung im Internet) und wurde bereits am Eingang von wütenden Eltern der Langgass-Schule mit Transparenten empfangen. Wenn nur die ersten und zweiten Klassen in der Langgass-Schule bleiben, sei der Standort »wie amputiert«, meinten diese. Zudem hätten viele Kinder künftig weitere Schulwege. 

Kritik an Informationspolitik von Schule und Stadt

Einige Stadträte berichteten, dass sie im Vorfeld der Sitzung über 30 E-Mails von unterschiedlichen Seiten zum Thema empfangen hatten. Vertreter der Elternseite ebenso wie Gemeinderäte kritisierten neben der inhaltlich anderen Auffassung vor allem die Informationspolitik von Schulleitung und Stadtverwaltung. »Wir haben ein Anrecht auf rechtzeitige Transparenz«, sagte beispielsweise Stadtrat Dirk Abel. Das sei kein guter Umgang und erst recht kein guter Start für ein neues Schulkonzept. Oberbürgermeister Michael Bulander wies die Kritik zurück. Es sei informiert worden und das pädagogische Konzept werde alleine von der Schule beschlossen. Dieses sei mit dem Lehrerkollegium zusammen erarbeitet worden und Ende Januar dem Elternbeirat vorgestellt und von diesem mehrheitlich befürwortet worden. Es soll zum kommenden Schuljahr in Kraft treten. (GEA)