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Sexualisierte Gewalt: Mehr Kontrollen am Hirschauer Baggersee

Gesund und sicher entspannen: Der Baggersee Hirschau wurde vier Jahre in Folge mit einer »ausgezeichneten« Wasserqualität bewert
Der Baggersee Hirschau. Foto: Manfred Grohe
Der Baggersee Hirschau.
Foto: Manfred Grohe

TÜBINGEN. Viele Menschen nutzen den Baggersee in Hirschau vor allem im Sommer gerne zum Schwimmen und zur Freizeitgestaltung. In der Vergangenheit gab es immer wieder Berichte über Belästigungen, exhibitionistische Handlungen und weitere Vorfälle sexualisierter Gewalt. Dem setzen die Stadtverwaltung und die Polizei nun Maßnahmen entgegen, die das Bewusstsein für das richtige Verhalten am See schärfen und Konsequenzen deutlich machen sollen.

»Finger weg! Keine Fotos!« heißt es auf den vier Schildern, die am gestrigen Montag an den Haupteingängen zum See aufgestellt wurden. Unter dem Titel »Sicher unterwegs am Baggersee« werben sie für ein gemeinsames Miteinander. Zugleich sind der kommunale Ordnungs- und Vollzugsdienst und die Polizei bereits seit mehreren Wochen verstärkt mit Kontrollen vor Ort.

»Wir wollen dazu beitragen, dass alle Besucherinnen und Besucher in Situationen, die dies erfordern, Grenzen setzen, aufeinander achten und Hilfe holen«, erläutert Dr. Gundula Schäfer-Vogel, Bürgermeisterin für Soziales, Ordnung und Kultur. Die Schilder seien einerseits ein Appell, aufeinander Rücksicht zu nehmen und sich gegenseitig zu helfen, und andererseits eine deutliche Klarstellung, dass Übergriffe nicht geduldet werden.

Auch der Notruf 110 ist auf den Schildern vermerkt. »Wer eine Belästigung oder einen Übergriff beobachtet, sollte umgehend die Polizei rufen und sich die Tätermerkmale einprägen«, empfiehlt Heiko Kächele, Leiter des Tübinger Polizeireviers. Denn je schneller die Polizei vor Ort ist, desto besser kann sie mögliche Straftaten verfolgen und etwaige Täter dingfest machen.

Wenn man selbst belästigt oder bedrängt wird, kann man andere mit einem Ruf wie »Lassen Sie mich in Ruhe!« auf die Situation aufmerksam machen. Wer den Angreifer siezt, demonstriert Distanz und zeigt Außenstehenden, dass es sich nicht um eine private Angelegenheit handelt. Und wenn es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen zu einem Übergriff kommt, sollte man sich entschlossen zur Wehr setzen, laut um Hilfe rufen, sich die Tätermerkmale einprägen und so schnell wie möglich die Polizei rufen und Anzeige erstatten. (pm)