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Senioren loben »Tübinger Appell«

Um die Risikogruppen und Ältere zu schützen, appelliert die Stadt Tübingen an ihre Bürger: Menschen ab 60 Jahren sollen nicht mehr Bus fahren. Der Vorsitzende des Tübinger Stadtseniorenrats und der Vorsitzende des Kreisseniorenrats loben diesen Vorstoß.

Foto: Kreibich
Foto: Kreibich Foto: Joachim Kreibich
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Foto: Joachim Kreibich

TÜBINGEN. Der Vorsitzende des Tübinger Stadtseniorenrats, Uwe Liebe-Harkort, und der Vorsitzende des Kreisseniorenrats, Michael Lucke, loben den Vorstoß der Stadt Tübingen und der Mediziner: Sie appellieren an die Senioren freiwillig aufs Busfahren zu verzichten, und stattdessen auf Sammeltaxis auszuweichen. »Ich habe bisher sehr gute Rückmeldungen dazubekommen und bin voll des Lobes«, sagte Lucke am Montag im Gespräch mit dem GEA.

Der Aufruf ist ein Punkt des »Tübinger Appells«, den die Bürgermeister der Stadt Tübingen gemeinsam mit der DRK-Präsidentin Lisa Federle und dem Chef der Uniklinik, Michael Bamberg, am 1. November veröffentlicht haben. Darin fordern sie dazu auf, die Zeit beim Einkaufen von 9.30 bis 11 Uhr den Risikogruppen zu überlassen. Menschen über 60 Jahre sollen statt dem Bus Sammeltaxis zum Bustarif nutzen. Sie weisen auch auf die Corona-Schnelltests in Alten- und Pflegeheimen hin, die jetzt auch bei Besuchern durchgeführt werden. Außerdem will die Stadt allen Menschen, die älter als 65 Jahre sind, eine FFP2-Maske zur Verfügung stellen.

Lucke lobt, dass die älteren Menschen mit FFP2-Menschen ausgestattet werden sollen, und hat dazu noch eine Anregung: "Bisher sind die pflegenden Angehörigen von dieser Regelung der FFP2-Masken ausgeschlossen. Darüber sollte nachgedacht werden. Auch den Aufruf, die Zeit morgens beim Einkaufen für die Risikogruppen zu überlassen, sieht er als sinnig an. "Ältere Menschen sind sehr früh unterwegs. Viele von ihnen halten sich ohnehin zurück", sagt Lucke. Dennoch betont er, dass es sich dabei um einen Appell handle und man sehen werden, wie dieser umgesetzt wird.

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Tübingen appelliert in der Coronakrise an die Eigenverantwortung und rät Älteren unter anderem, freiwillig aufs Busfahren zu verzichten und in einem Zeifenster von 9.30 Uhr bis 11 Uhr einkaufen zu gehen.

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Darauf, wie der Appell von den Tübingern angenommen wird, ist auch Liebe-Harkort gespannt. Er lobt den Vorstoß der Stadt mit den Medizinern als »durchdacht und sinnvoll«. »Ich bin vor einigen Wochen das erste Mal mit einer Frau zusammen Sammeltaxi gefahren und es war wirklich sehr angenehm«, sagte Liebe-Harkort. Man habe deutlich weniger Kontakte. Der Landesseniorenrat hat den »Tübinger Appell« am Montag kritisiert. »Uns haben die Vertreter nicht nach unserer Meinung gefragt«, betonte Liebe-Harkort. (GEA)