MÖSSINGEN. Ausgelöst durch tagelange starke Regenfälle ereignete sich am Morgen des 12. April 1983 am Mössinger Albtrauf beim Hirschkopf der größte Bergsturz Baden-Württembergs. Er gilt seither als das herausragende Rutschungsereignis in Deutschland im 20. Jahrhundert und wurde in das Verzeichnis der Nationalen Geotope aufgenommen.
Innerhalb weniger Stunden gerieten damals über vier Millionen Kubikmeter Erde und Geröll in Bewegung und hinterließen eine Urlandschaft, in die erst nach und nach das Leben zurückkehrte.
Bis heute ist der Rutsch jedoch als markante Narbe im Albtrauf erkennbar. Ein imposantes Lehrbeispiel für die beständige Rückverlagerung der Schwäbischen Alb, die hier quasi im Zeitraffer ablief. Bereits 1988 sind knapp 40 Hektar zum Naturschutzgebiet erklärt worden.
Ohne Mössingens Naturfotograf und Bergrutschführer Armin Dieter allerdings wäre das imposante Naturphänomen heute für viele Menschen wohl nur noch eine Narbe im ansonsten bewaldeten Albtrauf. Er dokumentierte von Beginn an nicht nur jede Veränderung im Rutsch. Er informiert seither auch mit zahllosen Bildvorträgen, Interviews, Ausstellungen und Führungen darüber, wie die Tier- und Pflanzenwelt zurückkehrte.
Anlässlich des 40. Jahrestags lädt die Stadtverwaltung alle Interessierten ein, am Samstag, 1. April, um 19 Uhr in der Aula des Quenstedt-Gymnasiums in Mössingen auf das denkwürdige Ereignis und die seitherige Entwicklung des Rutschgebiets zurückzublicken. Armin Dieter wird diese mit einer Multivisionsschau und Fotos von 1983 bis heute anschaulich machen. Die Begrüßung erfolgt durch Oberbürgermeister Michael Bulander. Grußworte sprechen werden Regierungsvizepräsident Utz Remlinger und die frühere Bundesjustizministerin Herta Däubler-Gmelin. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. (eg)