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Aktuell Zollern-Alb-Bahn

Polizei wieder als Schrankenwärter in Belsen

Ein erneuter Ausfall der Technik an der Schrankenanlage am Bahnübergang in Belsen hat am Freitagabend zu erheblichen Behinderungen und gefährlichen Situationen geführt: Zuletzt vor drei Wochen hatten sich die Schrankenbäume trotz durchfahrender Züge nicht gesenkt. Die Polizei sicherte den Übergang.

Ohrenbetäubendes Warnsignal des vorbeischleichenden Interregio. Ein Polizeibeamter, der den Bahnübergang bei Belsen absichert, hält sich die Ohren zu. FOTO: MEYER
Ohrenbetäubendes Warnsignal des vorbeischleichenden Interregio. Ein Polizeibeamter, der den Bahnübergang bei Belsen absichert, hält sich die Ohren zu. FOTO: MEYER
MÖSSINGEN. Rotlicht, aber keine oder nur teilweise geschlossene Schranken am Bahnübergang. Eine Herausforderung für Verkehrsteilnehmer: Ist die Anlage defekt? Kommt noch ein Zug? Wartete man über das Normalmaß hinaus, dreht man um oder tastet sich vorsichtig über die Gleise? Für den Durchgangsverkehr in Belsen ist das seit geraumer Zeit eine Herausforderung. Die Schrankenanlage hat ein Defekt im Getriebe. Nicht alle Sperrbäume senken sich bei einem herannahenden Zug ab. Immerhin funktioniert das Rotlicht – insofern, dass es zwar blinkt und leuchtet, wenn die Bahn einfährt. Aber nicht immer zwingend nach der Zugabfahrt auch wieder ausgeht. Techniker der Deutschen Bahn sind seit Monaten wiederholt damit beschäftigt, den Fehler im Getriebe zu beheben. Nur – es gelingt offenbar nicht ihn ganz zu beseitigen.

Am Freitagabend gegen 18.30 Uhr mussten Beamte des Mössinger Polizeipostens den Übergang sperren, während Techniker eine Stunde lang die Schranken manuell betätigten, um dann den Defekt – vorerst – zu beheben.

Herannahende Züge, deren Zugführer über den Defekt mittels Signalmitteilung informiert wurden, mussten ihre Fahrt vor dem Bahnübergang abbremsen und mit akustischen Warnsignalen langsam die unbeschrankte Gefahrenstelle passieren. Der schnelle Interregio, der nur in Hechingen und Mössingen hält, wurde ganz ausgebremst. Im Schritttempo konnte er die Stelle passieren.

Eine Umleitung war gar nicht so einfach. Weil die Bahn seit einer Woche die nächstmögliche Bahnunterführung mit ausreichender Durchgangshöhe in der Albblickstraße für Brückenarbeiten voll gesperrt hat, konnten Autos zwar auf die übernächste Unterführung am Ernwiesenstadion ausweichen. Lkws mussten einen Umweg durch den Tunnel unterm Mössinger Rathaus nehmen. (GEA)