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Aktuell Projekt

Paten für fast 150 Obstbäume in Mössingen gefunden

Mit der Mössinger Aktion »myBäumle« werden Patenschaften für Streuobstbäume vermittelt. Über hundert Patenschaftsverträge wurden unterschrieben.

Streuobstwiese im Ermstal.
Eine Streuobstwiese. Foto: Frank Pieth
Eine Streuobstwiese.
Foto: Frank Pieth

MÖSSINGEN. Vor über vier Jahren, im Herbst 2016, startete das Patenschaftsprojekt myBäumle. Seither haben fast 150 Mössinger Streuobstbäume einen Paten oder eine Patin gefunden – ein Erfolg, an dem viele Beteiligten wirken mitwirkten: Das Netzwerk Streuobst Mössingen initiierte und organisiert das Projekt. Die Stadt Mössingen stellte die Flächen zur Verfügung und finanzierte die Erstpflege mit. Der Verein Vielfalt steuerte Fördermittel bei. Die Grüngruppe der AiS (Arbeit in Selbsthilfe) führte die Pflegemaßnahmen durch und sorgt auch weiterhin für die Pflege der Bäume und Wiesen.

Am wichtigsten aber sind die Menschen, die erkannt haben, wie wichtig der Erhalt der Kulturlandschaft Streuobstwiese ist und die Verantwortung dafür übernehmen, betont Ulrich Eder vom Netzwerk Streuobst in einer Pressemitteilung. Jetzt konnte der 100. Patenschaftsvertrag abgeschlossen werden. Die neuen Paten sind im Netzwerk keine Unbekannten. Sowohl Johannes Schnar als auch Bianca Rein arbeiten bei der AiS und setzen sich auch mit ihrer Arbeit fürs Streuobst ein. Schnar organisiert unter anderem den Streuobstgeräteverleih »Schaff’s gut!«, Bianca Rein arbeitet im Café Pausa, in dem die myBäumle-Früchte verarbeitet und verkauft werden.

50 Euro pro Jahr und Baum

Insgesamt 50 Euro kostet die Patenschaft pro Jahr und Baum. Gedacht ist sie für Menschen, denen der Erhalt der Streuobstbäume am Herzen liegt, die aber nicht die Möglichkeit haben, sich um ein Wiesengrundstück zu kümmern. Mit dem Patenschafts-Betrag wird die Pflege der Bäume gesichert. »myBäumle« werde gelegentlich mit »myStueckle« verwechselt, so Eder. Letzteres ist die Internetplattform, über die Allmandteile der Stadt Mössingen gepachtet werden können.

Von den derzeit 102 Paten sind der größte Teil (rund 80 Prozent) Privatpersonen. 16,7 Prozent der Patenschaften haben Unternehmen übernommen. Institutionen sind mit 4,6 Prozent beteiligt.

Baum-Patenschaften eignen sich auch gut als Geschenk. Von dieser Möglichkeit haben insgesamt 26 Menschen Gebrauch gemacht. Über die Aktion »myBäumle« ist nun die Pflege von 148 Streuobstbäumen gesichert. Das Mähen der Wiesen, die Abtragung des Schnittguts, der Baumschnitt, Obsternte und Nachpflanzung, Anbindekontrolle, Stammschutz und Freihalten der Baumscheiben übernimmt die Arbeit in Selbsthilfe gGmbH (AiS).

Über die Hälfte der Paten (53,6 Prozent) stammen aus Mössingen. Aus dem Kreis Tübingen sind 23,6 Prozent, aus dem Kreis Reutlingen 2,7 Prozent, aus dem Zollernalbkreis 3,6 Prozent, aus Baden-Württemberg 9,1 Prozent. Es gibt aber auch Paten aus Hamburg, München, Bonn und Waldorf. Sie sind mit 5,5 Prozent dabei. Selbst in Australien und der Schweiz haben sich Paten für Mössinger Streuobstbäume gefunden. (pm)

www.myBäumle.de